ASIEN/NEPAL - Generalvikar nach Überschwemmungen: “Die Situation ist kritisch”

Dienstag, 1 Oktober 2024 vertriebene   naturkatastrophen  

Caritas Nepal

Kathmandu (Fides) - „Es hat drei Tage lang geregnet, was zu Überschwemmungen in vielen kleinen Flüssen und Bächen führte. Es waren die stärksten Regenfälle, die Nepal in den letzten Jahrzehnten erlebt hat“, so der Generalvikar des Apostolischen Vikariats Nepal, Pfarrer Silas Bogati, gegenüber der Fides. „Tausende von Menschen haben ihre Häuser und alles, was sie besaßen, verloren, und viele wissen nicht, wo sie schlafen sollen. Die Lage in Kathmandu und vielen anderen Gebieten des Landes ist kritisch“, berichtet er.
Der Vikar befindet sich in dem kleinen Dorf Godavari, das nur wenige Kilometer von der Hauptstadt Kathmandu entfernt liegt und in dem sich ein katholisches Pastoralzentrum befindet, das verschiedene Aktivitäten durchführt. „Einige katholische Familien, die hier in der Nähe des Flusses leben, sind ebenfalls von Armut und Not betroffen. Sie haben nichts. Aber es wurden bereits erste Initiativen auf den Weg gebracht, um ihnen zu helfen“, erklärt Pfarrer Silas.
Die schweren Regenfälle, die Nepal zwischen dem 27. und 28. September heimsuchten, führten zu zahlreichen Überschwemmungen, von denen Tausende von Familien betroffen sind. Nach ersten Schätzungen der Regierungsbehörden kamen etwa 217 Menschen, darunter 35 Kinder, ums Leben, über 130 wurden verletzt und mindestens 26 werden vermisst. Hunderte von Häusern wurden beschädigt. Erdrutsche, Schlamm und Trümmer haben wichtige Straßen in der Hauptstadt und anderen Bezirken blockiert und so die Hilfsmaßnahmen und den Zugang zu wichtigen Dienstleistungen behindert. Darüber hinaus wurden 13 große Krankenhäuser beschädigt, und die Wasserversorgung ist in vielen Gebieten unterbrochen, was lebensbedrohliche, mitunter lebensgefährliche Folgen für Gesundheit und Ernährung hat. Es werden durch Wasser übertragene Epidemien (wie Cholera) und durch Krankheitsüberträger verbreitete Epidemien (wie Dengue-Fieber) befürchtet. „Durch die Beschädigung von 54 Schulen haben mehr als 10.000 Jungen und Mädchen keinen Zugang zu sicheren Lernräumen“, berichtet das Kinderhilfswerk UNICEF.
„Die Schulen sind geschlossen und die Straßen unpassierbar, überall liegt Schlamm, hier in Godavari wie in der Hauptstadt. Caritas Nepal prüft derzeit die Lage und wird sich um eine rasche Reaktion bemühen, um den Vertriebenen zu helfen, die weder Nahrung und Kleidung noch einen Platz zum Übernachten haben. Einige Freiwillige aus unseren Pfarreien haben sich bereits an die Arbeit gemacht und helfen, die noch bewohnbaren Häuser vom Schlamm zu befreien“, so Pfarrer Silas Bogati weiter. „In dieser Situation des Leids und der Unsicherheit versuchen wir, unseren Teil beizutragen, indem wir allen Bedürftigen Hilfe bringen und Solidarität zeigen. Doch wir werden Hilfe aus dem Ausland brauchen“, schließt er.
Nepal ist ein Land mit etwa 30 Millionen Einwohnern und einer hinduistischen Mehrheit (80 Prozent), während Christen verschiedener Konfessionen etwa 1 Prozent ausmachen, darunter etwa 8.000 Katholiken.
(PA) (Fides 1/10/2024)


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