AMERIKA/MEXIKO - „Gerechtigkeit, Solidarität und Zeugnis der Christen angesichts der neuen sozialen Herausforderungen in Lateinamerika und der Karibik“: Thema des Zweiten Kongresses zur Kirchlichen Soziallehre

Dienstag, 5 September 2006

Mexiko City (Fidesdienst) - Die Abteilung für Gerechtigkeit und Frieden des Rates der Lateinamerikanischen Bischofskonferenzen (CELAM) veranstaltet im Rahmen der Vorbereitung auf die V. Generalkonferenz des CELAM vom 11. bis 15. September den Zweiten Kongress zur Kirchlichen Soziallehre. Das Kongressthema lautet: „Wir stellen uns einen Kontinent für alle vor: Gerechtigkeit, Solidarität und Zeugnis des Christen angesichts der neuen sozialen Herausforderungen in Lateinamerika und der Karibik“. An dem Kongress nehmen insbesondere Bischöfe teil, die die Kommissionen für Soziales und Karitas der verschiedenen Bischofskonferenzen leiten. Außerdem nehmen Delegierte der Katholischen Universitäten und von Organisationen teil, die sich im sozialen Bereich engagieren.
1991 wurde in Santiago del Chile der erste Kongress zur Kirchlichen Soziallehre veranstaltet. Seither fand sowohl in der lateinamerikanischen Gesellschaft als auch in der Kirche des Kontinents ein tief greifender Wandel statt. Die Prozesse der Modernisierung und Globalisierung führten zur Entstehung neuer sozialer, politischer, wirtschaftlicher, kultureller und religiöser Zusammenhänge, mit Licht- und Schattenseiten, Möglichkeiten und Gefahren. Dieser Wandel stellt vor allem die kirchlichen Gemeinden bei der Evangelisierungstätigkeit vor neue Herausforderungen und erfordert einen Erkenntnisprozess und die Bereitschaft zum Dialog mit allen Männern und Frauen guten Willens. Bei der Vorbereitung auf die V. Generalkonferenz des Rates der lateinamerikanischen Bischöfe möchte der Zweite Kongress zur Kirchlichen Soziallehre auch das Bewusstsein der Kirche des Kontinents wecken, was die Umsetzung der Berufung einer „neuen Phantasie der Nächstenliebe“ anbelangt.
Hauptziel des Kongresses ist vor allem die Analyse der Zeichen der Zeit auf dem Kontinent. Damit sollen die kirchlichen Gemeinden beim Dialog mit der Welt unterstützt werden und wenn es darum geht, gemeinsam Wege und Lösungen zu finden, was die schwerwiegenden sozialen Probleme anbelangt, denen sie gegenüberstehen. Im Einzelnen möchte man: Kriterien zur Beurteilung und Handlungsrichtlinien für die katholische Bildung und das konkrete Engagement der im Rahmen der Evangelisierung Tätigen, insbesondere der Laien formulieren, die sich auf das gesellschaftliche und kulturelle Leben in den einzelnen Ländern auswirken sollen; Zeugnis von der kirchlichen Gemeinschaft ablegen, wenn es darum geht Wege und Werke zur Umsetzung der „neuen Phantasie der Nächstenliebe“ zu finden, wobei man auf die Teilnahme aller Kirchen des Kontinents, einschließlich Kanada und die Vereinigten Staaten zählt; die Vorbereitung auf die V. Generalkonferenz der lateinamerikanischen Bischöfe durch eine theologische und pastorale Auslegung der sozialen, wirtschaftlichen, politischen und kulturellen Herausforderungen fördern, denen die Kirchen in Lateinamerika bei ihrer Mission gegenüberstehen; das Engagement der Bischofskonferenzen beim zukünftigen Studium und bei der Weitergabe der Kirchlichen Soziallehre fördern, die als wesentliches Instrument der „Neuevangelisierung“ zugrunde liegen sollte; das ganze Gottesvolk zu mehr Verantwortlichkeit anregen, wenn es um die eigene Sendung in der Welt geht; den Männern und Frauen des Kontinents im Licht des Evangeliums und der Soziallehre der Kirche Hoffnung machen, vor allem den Armen und Notleidenden.
Folgende Themengruppen stehen dabei auf dem Programm: Option für die Armen und die neuen Aspekte des gesellschaftlichen Ausschlusses; Dynamik der neuen internationalen Ordnung; Suche nach neuen Kategorien des Verständnisses, der Auslegung und der Veränderung der Realität. (RG) (Fidesdienst, 05/09/2006 - 47 Zeilen, 504 Worte)


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