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Vatikanstadt (Fides) - "Ohne den Heiligen Geist kommt die Kirche nicht voran", dies sagte Papst Franziskus, bei der ersten Generalaudienz nach der Sommerpause im Juli. Während der Begegnung mit den Pilgern aus allen Teilen der Welt, die aufgrund der hohen Temperaturen in der Aula Paul VI. stattfand, setzte der Papst den Katechesezyklus zum Heiligen Geist fort und konzentrierte sich auf die Menschwerdung Jesu durch den Heiligen Geist.
Dies sei, so Franziskus, "ein ökumenisches Glaubensbekenntnis, denn alle Christen bekennen sich gemeinsam dazu. Die katholische Frömmigkeit hat daraus seit jeher eines ihrer täglichen Gebete, den Angelus, abgeleitet“.
Maria, so fährt der Bischof von Rom fort „hat Jesus zuerst empfangen und dann geboren: Zuerst hat sie ihn in sich aufgenommen, in ihr Herz und in ihr Fleisch, dann hat sie ihn geboren. Das gilt (auch) für die Kirche: Sie hat das Wort Gottes zuerst aufgenommen, es ‚zu ihrem Herzen sprechen‘ (vgl. Hos 2,16) und ‚ihr Inneres füllen‘ (vgl. Ez 3,3) lassen, wie es in zwei biblischen Ausdrücken heißt, und es dann mit ihrem Leben und ihrer Verkündigung zur Welt gebracht. Die zweite Operation ist ohne die erste unfruchtbar“.
„Auch die Kirche“, so der Papst weiter, „stellt sich, wenn sie mit Aufgaben konfrontiert wird, die ihre Kräfte übersteigen, spontan die gleiche Frage (wie Maria): ‚Wie ist das möglich?‘. Wie ist es möglich, Jesus Christus und sein Heil einer Welt zu verkünden, die scheinbar nur das Wohlergehen sucht? Die Antwort ist dieselbe wie damals: ‚Ihr werdet die Kraft des Heiligen Geistes empfangen‘“.
Und er fügte hinzu: "Ohne den Heiligen Geist kann die Kirche nicht vorankommen, kann die Kirche nicht wachsen, kann die Kirche nicht predigen“. "Was über die Kirche im Allgemeinen gesagt wird", mahnt er, "gilt für jeden einzelnen Getauften. Jeder von uns findet sich im Leben manchmal in Situationen wieder, die seine Kräfte übersteigen. In solchen Fällen hilft es, sich daran zu erinnern und sich zu wiederholen, was der Engel zur Jungfrau sagte, bevor er sich von ihr verabschiedete: 'Für Gott ist nichts unmöglich'. Lasst uns also auch jedes Mal mit dieser tröstlichen Gewissheit im Herzen unseren Weg fortsetzen: 'Für Gott ist nichts unmöglich'".
Am Ende der Audienz erinnerte der Papst in seinem Grußwort auf Italienisch an die von den Schrecken des Krieges verwüsteten Völker: "Ich verfolge die Situation im Nahen Osten weiterhin mit großer Sorge. Ich wiederhole meinen Appell an alle beteiligten Parteien, damit sich der Konflikt nicht ausweitet und es zu einer sofortigen Einstellung der Kampfhandlungen an allen Fronten kommt, angefangen beim Gazastreifen, wo die Lage sehr ernst und unhaltbar ist. Ich bete dafür, dass die aufrichtige Suche nach Frieden die Streitigkeiten zum Erlöschen bringt, dass die Liebe den Hass überwindet und dass die Rache durch Vergebung entwaffnet wird“.
Schließlich bat der Papst alle Gläubigen, sich seinem "Gebet auch für die gequälte Ukraine, Myanmar und den Sudan anzuschließen. Mögen diese vom Krieg so geplagten Völker den ersehnten Frieden finden. Verbinden wir unsere Bemühungen und Gebete, dass die ethnische Diskriminierung in den Regionen Pakistans und Afghanistans, insbesondere die Diskriminierung der Frauen, beseitigt wird".
(F.B.) (Fides 7/8/2024)