AFRIKA/NIGER - Angriff auf Flüchtlingscamp in Boni: Genaue Zahl der Todesopfer ist noch nicht bekannt

Donnerstag, 23 Mai 2024

Makalondi (Fides) - Bei den jüngsten Angriffen auf das Militär und die Flüchtlinge im Flüchtlingscamp in Boni (Departement Torodi, Gemeinde Makalondi) gab es Tote und Verletzte.
"Der erste tragische Zusammenstoß fand am Montag, den 20. Mai nachmittags statt", schreibt Pater Pier Luigi Maccalli, ein Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen (SMA), der als Missionar in diesen Gebieten lebt und im September 2018 Opfer einer Entführung in dieser Region der Sahelzone wurde (vgl. Fides 9/10/2020) gegenüber Fides.
"Wie ich erfahren habe, befinden sich unter den getöteten und verletzten Menschen auch viele meiner nigrischen Brüder waren, darunter der Katechet der christlichen Gemeinde im Dorf Nguula, 35 km von Bomoanga entfernt, Vater eines Diakons, der in wenigen Monaten zum Priester geweiht wird", berichtet der Missionar.
Lokalen Angaben zufolge ist die genaue Zahl der Todesopfer noch nicht bekannt, scheint aber sehr hoch zu sein. Das Gebiet wird von den regionalen islamistischen Terrorgruppen JNIM-AQMI bedroht. Ersten Berichten zufolge gelang es zunächst mindestens zwei Fahrzeugen der nigrischen Sicherheitskräfte (FDS), dem Angriff zu entkommen; eines fuhr jedoch auf eine Mine, bevor es Makalondi erreichte, und das zweite schaffte es, sein Ziel zu erreichen. Am frühen Montagnachmittag hatte das örtliche Militär große Menschenansammlungen in der Nähe von Tangunga gemeldet, doch ihr Appell blieb unbeachtet. Das Flüchtlingscamp in Boni wurde mehrere Stunden lang belagert, ohne Verstärkung aus der Luft und vom Boden aus, aber man kämpfte tapfer (so das offizielle Kommuniqué, das im Anschluss daran im nationalen Fernsehen verlesen wurde). Es handelte sich um groß angelegte Zusammenstöße mit Hunderten von Motorrädern und Dutzenden von Fahrzeugen und mit vielen Opfern unter den Zivilisten, die aus dem Flüchtlingslager flohen.
"Die wachsende Unsicherheit und die ständigen Bedrohungen in dem Gebiet an der Grenze zwischen Niger und Burkina Faso sind vermutlich auf die Lage des Gebietes zurückzuführen, das vor allem wegen des Goldabbaus verlockend ist", so Pater Maccalli abschließend.
(AP/PLM) (Fides 23/5/2024)


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