Manila (Fides) – Man müsse die Arbeit der Fischer schützen und alle rechtlichen Mittel ausschöpfen, um den Anspruch der Philippinen auf das Westphilippinische Meer zu verteidigen. Das fordern fünf philippinische Bischöfe, die die Sorge und pastorale Verantwortung für Diözesen in der Küstenregion zum Westphilippinischen Meer tragen, wo die Fischer die Mehrheit der katholischen Bevölkerung ausmachen. Ein gemeinsamer Hirtenbrief mit dem Titel "Meine Kinder, habt ihr nicht etwas zu essen?" (Joh 21,5) wurde unterzeichnet von Erzbischof Socrates Villegas von Lingayen-Dagupan und dessen Weihbischof Fidelis Layog, Bischof Bartolome Santos Jr. von Iba, Bischof Socrates Mesiona von San Fernando de La Union und Bischof Broderick Pabillo von Taytay.
Die Prälaten betonen, dass es bei dem anhaltenden Streit zwischen den Philippinen und China über diesen Meeresabschnitt nicht nur um die Fangrechte und den Anspruch auf Meeresgebiet, sondern vor allem um das Leben der Fischer geht. "Alle legalen Mittel müssen ausgeschöpft werden, damit das, was die Natur uns so großzügig geschenkt hat, uns gehört und die nächsten Generationen von Filipinos ernähren kann", betonen sie und rufen zu „diplomatischen Bemühungen" auf, um die Arbeit der Fischer zu schützen, die zurzeit von Schiffen der chinesischen Küstenwache blockiert. "Die Kirche steht an ihrer Seite, und als Pfarrer verschiedener Diözesen, die von Fischern bevölkert sind, geben wir ihren Ängsten und Befürchtungen, ihrem Kummer und ihren Sorgen eine Stimme", schreiben sie. Im Hirtenbrief heißt es: "Die Fischer erhalten von der Regierung nur unzureichende Unterstützung. Wir bitten unsere Brüder und Schwestern im Glauben, die Rechte unserer armen Fischer zu verteidigen, ihnen zu helfen, ihren Lebensunterhalt zu sichern und die Zukunft ihrer Familien aufzubauen“.
Die Bischöfe fordern die philippinische Regierung auf, eine härtere Gangart einzuschlagen, machen aber auch deutlich, dass "Gewalt niemals eine Option sein kann": "Wir wollen Frieden, und Krieg zu führen kann keine moralische Option sein. Aber es ist nicht richtig, dass die Führer unseres Landes zulassen, dass unsere Fischer aus den Fischgründen vertrieben werden, in denen das internationale Recht unsere Rechte anerkennt", sagen sie und vertrauen das Schicksal der Fischer der Gottesmutter mit dem Titel „Virgen del mar“ an.
Die Philippinen und China streiten seit langem um die Souveränität über die Gewässer des Westphilippinischen Meeres, auch Südchinesisches Meer genannt. Die Philippinen halten sich an die Entscheidung des Ständigen Schiedshofs in Den Haag, der 2016 in einer 2013 eingereichten Berufung zu ihren Gunsten entschied: Das Gericht entschied, dass es sich bei den von Peking beanspruchten Gebieten - in der sogenannten "Neun-Punkte-Linie", nach der 90 Prozent der Gewässer des Südchinesischen Meeres unter seine Souveränität fallen, größtenteils um internationale Gewässer handelt. Die Eia (Energy Information Administration) schätzt, dass es in dem Gebiet Kohlenwasserstoffvorkommen von etwa 11 Milliarden Barrel Öl und 190 Billionen Barrel Erdgas gibt. China hat vor allem auf den Paracel- und Spratly-Inseln Häfen, Militäranlagen und Landebahnen errichtet. Im Streit um die Gewässer des Südchinesischen Meeres, einem Transportkanal für Waren im Wert von mehr als 3 Billionen USD pro Jahr, erheben auch andere südostasiatische Länder wie Vietnam, Brunei, Malaysia und Taiwan Ansprüche.
(PA) (Fides 12/2/2024)
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