Doha (Fides) - "Rache ist keine Antwort, und es gibt keine wirkliche Befriedigung, wenn man glaubt, den Ausdruck 'Auge um Auge' umzusetzen", so Bischof Aldo Berardi, Apostolischer Vikar des nördlichen Arabien, am vergangenen 9. Januar anlässlich eines ökumenischen Gebets für den Frieden im Heiligen Land in seiner Ansprache an die in der Pfarrei „Our Lady of Rosary“ in Doha versammelten Christen.
Bischof Berardi forderte die Gläubigen auf, den Krieg zu "bekämpfen", indem sie allen, denen sie begegnen, das Beispiel Jesu für Liebe und Frieden geben. "Die Menschen in unserer Welt sind oft mit Konflikten, Schmerz und Verlust konfrontiert. Das gilt besonders heute", betonte der Bischof. „Unser christlicher Glaube lehrt uns jedoch, dass es nur ein Gegenmittel für Hass gibt: die Liebe. Und welche Liebe könnte vollkommener sein als die von Jesus Christus?"
Zusammen mit dem Apostolischen Vikar ermutigten Pater Xavier Marian D'Souza, Pfarrer der Gemeinde „Our Lady of Rosary“ in Katar, und mehrere Priester aus den verschiedenen christlichen Gemeinschaften in Doha die Anwesenden, sich in dieser Zeit des Leids und der Gefahr an Gott zu wenden, "um seine Barmherzigkeit und Gnade zu erbitten, damit er im Heiligen Land durch das Eingreifen Jesu Christi, des Friedensfürsten, präsent ist“. „Jesus ist das Licht der Welt: ein Licht, das leuchtet, um den Weg aus der Dunkelheit zu weisen. So wurden während unseres Gebetstreffens Kerzen angezündet, um die Macht Gottes zu symbolisieren, die Dunkelheit zu vertreiben und die Menschen in die Gemeinschaft mit ihm zu bringen. Ein kleines Mädchen, ein Abbild der Unschuld in weißem Gewand, zündete ihre Kerze als erstes an, um uns daran zu erinnern, dass Frieden nur durch Demut und Rücksichtnahme auf andere erreicht werden kann. Lasst uns im Glauben beten, denn wir glauben, dass für Gott nichts unmöglich ist!", so der Priester.
Das Gebetstreffen, das unter dem Motto "Frieden fließt wie ein Fluss" stand, endete mit dem gemeinsamen Vaterunser und dem Friedensgruß.
"Zu Beginn des Jahres", so Papst Franziskus nach dem Angelusgebet auf dem Petersplatz am gestrigen Sonntag, 14. Januar, "haben wir gute Wünsche für den Frieden ausgetauscht, aber die Waffen haben weiter getötet und zerstört. Vergessen wir nicht diejenigen, die in so vielen Teilen der Welt unter der Grausamkeit des Krieges leiden, besonders in der Ukraine, in Palästina und in Israel. Vergessen wir nicht: Krieg ist an sich ein Verbrechen gegen die Menschheit. Die Völker brauchen Frieden! Die Welt braucht den Frieden! Wir müssen zum Frieden erziehen".
Bei insgesamt 2,9 Millionen Einwohnern, von denen etwa die Hälfte Gastarbeiter sind, hat die katholische Kirche in Katar etwa 250.000 Gläubige. Im Jahr 2011 wurden die Grenzen der Kirchsprengel auf der Arabischen Halbinsel neu festgelegt. Seitdem ist Katar Teil des Apostolischen Vikariats des nördlichen Arabien (vgl. Fides 21/12/2023).
(AP) (Fides 15/1/2024)