AFRIKA/NIGERIA - Vorwurf der Zugehörigkeit zu einer separatistischen Bewegung: Katholischer Priester aus der Haft entlassen

Abuja (Fides) - Das Polizeikommando des südnigerianischen Bundesstaates Anambra hat Pfarrer Samuel Aniebonem und sieben weitere Personen freigelassen, die am 27. September unter dem Vorwurf der Zugehörigkeit zur separatistischen Bewegung für die Verwirklichung des souveränen Staates Biafra (Movement for the Actualization of the Sovereign State of Biafra, MASSOB) festgenommen worden waren.
Drei weitere Personen waren bereits am 25. September verhaftet worden, als die Polizei das Büro der MASSOB-Bewegung stürmte.
Pfarrer Aniebonem, der an der St. Patrick's Cathedral in Awka als Seelsorger tätig ist, wurde verhaftet, als er sich zum Büro der staatlichen Kriminalpolizei in Awkuzu begab, um zu erfahren, aufgrund welcher Anschuldigungen der mit ihm verwandte Sylvester Dinyelu verhaftet worden war, und um möglicherweise seine Freilassung zu erwirken. Dort wurde er jedoch zusammen mit mehreren Personen, die ihn zur Polizeiwache begleitet hatten, zunächst festgenommen.
Die 1999 gegründete MASSOB kämpft für die Unabhängigkeit des Staates Biafra in der von den Igbo dominierten südöstlichen Region Nigerias und beklagt, dass die nigerianischen Regierungen nach dem gescheiterten Unabhängigkeitskrieg von Biafra (1967-1970) das Volk der Igbo weiterhin unterdrückt und diskriminiert haben. Unter der Führung ihres Gründers Ralph Uwazuruike willi die separatistische Bewegung den Staat Biafra durch eine 25-stufige gewaltfreie Kampagne verwirklichen, die unter anderem ein Referendum unter Aufsicht der Vereinten Nationen vorsieht.
(L.M.) (Fides 3/10/2023)

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