ASIEN/INDIEN - Vorbereitung auf das Heilige Jahr 2025: „Das Feuer der Hoffnung neu entfachen“

Montag, 25 September 2023 ortskirchen   evangelisierung   zivilgesellschaft  

MattersIndia

Goa (Fides) - Die katholische Kirche in Indien schließt bei der Vorbereitung des Heiligen Jahres 2025 der Verantwortung des Evangelisierungsauftrags der Weltkirche an, indem sie sich das zentrale Thema "Pilger der Hoffnung" zu eigen macht. "Wir stehen vor der letzten Phase der Synode und gehen gemeinsam auf ein weiteres Fest zu, das Heilige Jahre 2025", so der Vorsitzender der Konferenz der Bischöfe des lateinischen Ritus in Indien (CCBI) und Erzbischof von Goa-Daman, Kardinal Filipe Neri Ferrao, bei der Vorstellung des von den indischen Bischöfen ausgearbeiteten vorbereitenden Programms für die Feierlichkeiten zum Heiligen Jahr 2025. "Diese Feiern werden vollständig in unseren synodalen Weg integriert sein", sagte er, und erinnert daran, dass die theologischen Tugend, der Hoffnung, die das Leben der Christen inmitten der Ungewissheit von Kriegen, Pandemien, Leiden und Katastrophen prägt. "Auch in Indien wollen wir das Feuer der Hoffnung neu entfachen. Das bevorstehende Heilige Jahr kann dazu beitragen, ein Klima der Hoffnung und des Vertrauens in unserem Land wiederherzustellen", betonte Kardinal in diesem Zusammenhang.
"Der Zweck des Heiligen Jahres 2025", erklärte der Kardinal, "ist ein dreifacher: Jesus zu feiern, die Kirche zu feiern und unseren Glauben zu feiern“. In der Vorbereitungszeit soll das Jahr 2024 als "Jahr des Gebets" begangen werden. Der Weg der Vorbereitung auf das Heilige Jahr wird von der Vertiefung der vier grundlegenden Konstitutionen des Zweiten Vatikanischen Konzils geprägt sein, die "ein Kompass für das Volk Gottes" sind. In diesem Rahmen sind die 35 vom vatikanischen Dikasterium für die Evangelisierung herausgegebenen Broschüren zu Themen wie das Wort Gottes, die Liturgie und die Kirche in der modernen Welt Grundlagen bei der Vorbereitung: Sie wurden ins Hindi übersetzt und werden in allen Diözesen als Arbeitsmaterialien für die Initiativen der indischen katholischen Gemeinden verteilt.
Die Ortskirchen in Indien werden die Vorbereitungszeit für das Heilige Jahr 2025 offiziell am 26. November 2023, dem Hochfest Christkönig, eröffnen. Ein nationales Team soll alle 132 lateinischen Diözesen in Indien besuchen, um die Gläubigen für den Geist des Heiligen Jahres zu sensibilisieren: "Während des Jubiläums durchschreiten wir die 'heilige Pforte' im Glauben. Um echte 'Pilger der Hoffnung' zu sein, sollten wir auch die 'heiligen Pforten' von Orten wie Krankenhäusern, Waisenhäusern, Heimen für Mittellose, Gefängnissen und Flüchtlingslagern durchschreiten", sagte Kardinal Ferrao. "Der Weg des Heiligen Jahres wird uns dazu führen, den Plan Gottes für die Kirche in Indien zu erkennen", sagte er.
Das Heilige Jahr solle jedoch nicht nur eine "innerkirchliche" Feier sein, denn es betreffe die Sendung aller Getauften und führe dazu, "über die aktuellen gesellschaftspolitischen Probleme des Landes nachzudenken und ihnen mit einer evangelischen Perspektive zu begegnen, da dies unsere Verantwortung als Bürger und Christen ist", so der Kapuzinerpater Suresh Mathew, Herausgeber der in New Delhi erscheinenden katholischen Wochenzeitschrift "Indian Currents".
Die Frage, so der Ordensmann, laute also "Quo Vadis India?", oder "Wohin gehst du, Indien?". Dies lade dazu ein, die Komplexität der gegenwärtigen soziopolitischen Landschaft des Landes und die damit verbundenen Herausforderungen zu erkennen, „wie z.B. den Schutz der Menschenwürde und der Menschenrechte; die Achtung der Grundwerte der Verfassung, um eine harmonische Nation aufzubauen; die Wachsamkeit gegenüber dem ‚Pseudo-Nationalismus‘, der sich in Religion tarnt und den pluralistischen Charakter Indiens untergräbt; die Bewältigung sozialer Ungerechtigkeiten und seit langem bestehender Probleme wie Armut und der Mangel an Bildungschancen für alle“. Hinzu komme die entscheidende Frage des Friedens und der Versöhnung, insbesondere mit Blick auf aktuelle Szenarien wie den Staat Manipur, vor allem zum Schutz der Ausgegrenzten und Schwachen. "Der Frieden muss lebendig und voller Hoffnung auf eine bessere Zukunft für alle sein", so Pater Mathew abschließend.
(PA) (Fides 25/9/2023)


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