AFRIKA/MAROKKO - Nach dem Erdbeben: Rettungs- und Suchaktionen werden fortgesetzt

Montag, 18 September 2023

MC

Marrakesch (Fides) - Zehn Tage nach dem Erdbeben, das die Provinz Al Haouz südwestlich von Marrakesch verwüstet hat, gibt es in den Bergregionen Dörfer, die vollständig dem Erdboden gleichgemacht wurden. Die Überlebenden, die alles verloren haben, leben im Freien und warten auf die Ankunft von Hilfe.
Der Franziskanermönch Manuel Corullon, der als Gemeindepfarrer für die Pfarrei der Heiligen Märtyrer in Marrakesch zuständig ist, berichtet gegenüber der Fides, dass er zusammen mit der kleinen christlichen Gemeinde in den betroffenen Gebieten weiterhin Hilfe leistet und die Menschen mit grundlegenden Dingen desalltäglichen Lebens versorgt, Zelte aufstellt und so weit wie möglich dort eingreift, wo Hilfe dringend gebraucht wird. Das Gemeindehaus und die Kirche der Heiligen Märtyrer wurden nicht beschädigt.
Trotz der Verwüstung und der Tragödie versucht die Bevölkerung, zur Normalität zurückzukehren. Das Schuljahr soll am heutigen 18. September, auch in allen vom Erdbeben betroffenen Gebieten beginnen.
Die Rettungs- und Suchaktionen gehen unterdessen weiter. Nach offiziellen Angaben gibt es mindestens 3.000 Tote und 6.125 Verletzte. Die letzten Geretteten wurden am vergangenen Samstag, dem 16. September, dank des Einsatzes von Drohnen mit Videokameras in einem von einem Erdrutsch betroffenen Berggebiet identifiziert.
Lokale Quellen berichten aber auch, dass in den letzten Tagen nur noch Leichen unter den Trümmern hervorgeholt wurden. In einigen Bergdörfern traf die Hilfe erst vor zwei Tagen ein, nachdem die zerstörten Straßen wieder geöffnet worden waren. Nach Angaben der Ärzte des Krankenhauses in Taroudant, südlich von Marrakesch, kommen täglich 130 Verletzte aus den erdbebengeschädigten Bergregionen an. Das Innenministerium meldete, dass 50.000 Häuser vollständig eingestürzt und ebenso viele beschädigt sind.
(AP) (Fides 18/9/2023)

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