AMERIKA/ECUADOR - Kriminelle Banden verschiffen Kokain in Bananencontainern

Mittwoch, 6 September 2023 drogen   kriminalität  

Quito (Fides) - Mehr als 9,5 Tonnen Kokain, versteckt in einer Bananenlieferung aus Ecuador, wurden letzte Woche von den spanischen Behörden beschlagnahmt. Dies ist ein Beweis für die Zusammenarbeit von Drogenhändlern in einen der wichtigsten Exportsektoren des Landes: Ecuador, der größte Bananenexporteur der Welt, verschifft jährlich etwa 7,2 Millionen Tonnen Bananen auf dem Seeweg.
Drogenhändler verstecken die Drogen in Bananencontainern und nutzen Ecuador als Umschlagplatz auf der Drogenhandelsroute zwischen Peru, Kolumbien und den internationalen Märkten.
Diese jüngste Entwicklung hat in dem Land seit Monaten eine beispiellose Gewalt ausgelöst, wobei der Schießereien, Morde, Entführungen und Erpressungen in Städten wie Guayaquil, dem Zentrum des Bananenhandels, inzwischen zum Alltag gehören. Vor diesem Hintergrund fand auch die Ermordung des Präsidentschaftskandidaten Fernando Villavicencio (vgl. Fides 10/8/2023) statt, der die ecuadorianische Bande „Los Choneros“ und ihren sich in Haft befindlichen Anführer beschuldigt hatte, ihn im Rahmen seiner Wahlkampagne bereits mehrere Tage vor dem Mord bedroht zu haben.
Die aus Mexiko, Kolumbien und dem Balkan stammenden Drogenbanden zündeten in der Nacht zum 30. August unterdessen auch zwei Autobomben in der Hauptstadt Quito, während gleichzeitig 57 Gefängniswärter und Polizisten in sechs Gefängnissen des Landes als Geiseln genommen wurden (vgl. Fides 1/9/2023). Die Geiseln wurden dann nach 24 Stunden freigelassen. Die ecuadorianischen Behörden haben bisher keine Einzelheiten über ihre Freilassung oder die Umstände der Geiselnahme bekannt gegeben.
(L.M.) (Fides 6/9/2023)


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