AFRIKA/ÄTHIOPIEN - Regierung ruft Notstand in der Region Amhara aus

Freitag, 4 August 2023 gewalt  

Addis Abeba (Fides) – Man müsse den Notstand ausrufen, „weil die illegalen Aktivitäten bewaffneter Gruppen zu einer Bedrohung für Recht und Ordnung in der Region geworden sind und ein Hindernis für die Gewährleistung der Rechtsstaatlichkeit darstellen", erklärt das Büro des äthiopischen Premierministers Abiy Ahmed im Hinblick auf die Verhängung des Notstands in der nördlichen Region Amhara.
Die äthiopische Bundesregierung leitete diese Maßnahme ein, nachdem der Präsident der Region Amhara, Yelikal Kefale, Addis Abeba um mehr Hilfe gebeten hatte, um die wachsende "Unsicherheit" in der Region zu lösen.
In den letzten Wochen haben bewaffnete Zusammenstöße zwischen der Armee und lokalen Milizen zu einer gefährlichen Eskalation der Gewalt geführt. Die Milizen waren zuvor während des zweijährigen Krieges in der benachbarten Region Tigray zwischen November 2020 und November 2022 mit der regulären Armee verbündet.
Die Spannungen in der Region begannen jedoch, nachdem die Regierung Mitte April angekündigt hatte, paramilitärische Einheiten aufzulösen, die in den vergangenen fünfzehn Jahren von vielen Regionalstaaten geschaffen worden waren. Die Milizen der Region Amhara befürchten nun, dass die Regierung ihre Region damit schwächen will.
Die Gewalt konzentrierte sich in den letzten Wochen auf die Provinzen Ost-Gojam und Nord-Wollo, wo Milizen Berichten zufolge am 1. August die Kontrolle über den Flughafen von Lalibela übernahmen.
(L.M.) (Fides 4/8/2023)


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