AMERIKA/HAITI - Hunger, Gewalt, Naturkatastrophen und Epidemien: Bevölkerung kämpft um das Überleben

Montag, 26 Juni 2023

Jeremie (Fides) – Die Menschen in Haiti kämpfen ums Überleben in einem Klima der Unsicherheit und Ungewissheit. "Ein Ende der Gewalt und der Ernährungsunsicherheit", fordert deshalb die UNICEF-Generaldirektorin Catherine Russell zum Abschluss einer gemeinsamen Mission mit der Exekutivdirektorin des Welternährungsprogramms, Cindy McCain, in Haiti. Die Karibikinsel hat die zweithöchste Rate an Ernährungsunsicherheit in der Welt.
"Die Hungerkrise in Haiti ist unsichtbar, beispiellos und ungelöst. Fast 5 Millionen Haitianer kämpfen jeden Tag um das Überleben", so die Vertreterinnen der Vereinten Nationen nach einem Treffen mit lokalen Behörden, in dessen Rahmen sie mehr Engagement für gefährdete Kinder und Familien forderten, die soich mit endemischer Gewalt, tödlichen Naturkatastrophen und einem Wiederaufflammen der Cholera konfrontiert sehen (vgl. Fides 14/6/2023).
Nach Schätzungen der Vereinten Nationen benötigen insgesamt 5,2 Millionen Menschen humanitäre Soforthilfe, darunter fast 3 Millionen Kinder. Etwa 4,9 Millionen Menschen haben Schwierigkeiten, sich angemessen zu ernähren, und es wird erwartet, dass in diesem Jahr mehr als 115.000 Kinder unter fünf Jahren an lebensbedrohlicher Unterernährung leiden werden, was einem Anstieg von 30 Prozent gegenüber dem Vorjahr entspricht.
Zudem steht das Gesundheitssystem kurz vor dem Zusammenbruch, Schulen werden von bewaffneten Gruppen angegriffen, die Zivilbevölkerung wird terrorisiert und ihrer Lebensgrundlage beraubt. In den gefährlichsten Bezirken der Hauptstadt leiden Frauen und Kinder unter einem erschreckenden Ausmaß an sexueller Gewalt. Die tödlichen Überschwemmungen und das Erdbeben im Juni (siehe Fides vom 6.12.2023) haben die Anfälligkeit Haitis für den Klimawandel und Naturkatastrophen noch einmal deutlich gemacht.
(AP) (Fides 26/6/2023)


Teilen: