VATIKAN - Papst Franziskus empfängt Päpstliche Missionswerke in Audienz: Mission entsteht aus dem Herzen Christi und aus der “Unordung” des Heiligen Geistes

Samstag, 3 Juni 2023 päpstliche missionswerke   mission   fundraising   papst franziskus  

VaticanMedia

Rom (Fides) - Die Mission der Kirche in der Welt hat ihr "Herz" und ihre Quelle im Herzen Jesu selbst. Die missionarische Tätigkeit ist "nicht etwas Natürliches", sie entsteht in "jenen, die sich von der Liebe Christi anziehen lassen" und "den Wunsch verspüren, die Barmherzigkeit und das Mitgefühl, die aus seinem Herzen fließen, weiterzugeben". Und um den Schwung der Mission zu entfesseln, "war es notwendig, dass der Heilige Geist kam und jenes gewaltige 'Durcheinander' anrichtete, das der Pfingstmorgen war", so Papst Franziskus, am Samstag, den 3. Juni, bei der Audienz für die über 110 Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionwerke, die zur Teilnahme an der jährlichen Generalversammlung der Päpstlichen Missionswerke derzeit in Ciampino (bei Rom) zusammen gekommen waren. Die Nationaldirektoren aus aller Welt wurden begleitet von Kardinal Luis Antonio Tagle, dem Pro-Präfekten des Dikasteriums für Evangelisierung, dem Präsidenten der Päpstlichen Missionswerke, Erzbischof Emilio Nappa sowie von Mitarbeitern und Angestellten des Dikasteriums und der Päpstlichen Missionswerke. Der Heilige Geist "schafft die missionarische Arbeit, er schafft das Leben der Kirche", sagte der Papst, "er ist der Schöpfer der Unordnung, aber er schafft auch die Harmonie. Beides ist vom Heiligen Geist", so Papst Franziskus weiter.
„Die besondere Sendung der Päpstlichen Missionswerke", so der Papst, "kann auch als Zeichen, als Widerhall der Barmherzigkeit und des Mitgefühls des Herzens Jesu gesehen und erfahren werden, dessen Hochfest in diesem Juni begangen wird. Im durchbohrten Herzen des Gekreuzigten", so der Papst, "können wir das unendliche Maß der Liebe des Vaters entdecken", die "zu uns kommt, wenn wir verloren sind; die uns aufrichtet, wenn wir fallen, und uns aus dem Tod wiedergeboren hat". Jesus hat uns mit seinem ganzen Leben "das Herz Gottes gezeigt, als das eines Vaters, der immer auf uns wartet, der uns von weitem sieht, der mit offenen Armen zu uns kommt; ein Vater, der niemanden zurückweist, sondern alle aufnimmt; der niemanden ausschließt, sondern alle ruft". Der Horizont jeder apostolischen Arbeit bleibe daher für immer der, "allen mit dem Geschenk der unendlichen Liebe Gottes entgegenzugehen, alle zu suchen, alle aufzunehmen, allen das Leben anzubieten, ohne jemanden auszuschließen". „Jede unserer Missionen", betonte der Bischof von Rom, "ist aus dem Herzen Christi geboren, damit er alle zu sich zieht“.
Indem er an die Quelle der Gnade und der Barmherzigkeit erinnerte, aus der jedes missionarische Unterfangen schöpft und an der es teilhat, erinnert Papst Franziskus auch daran, dass die Päpstlichen Missionswerke "nicht nur eine Agentur für die Verteilung von Geldern an Bedürftige sind, sondern eine Einrichtung, die dazu berufen ist, den Evangelisierungsauftrag in der Weltkirche und in den Ortskirchen zu unterstützen und den missionarischen Geist im Volk Gottes zu nähren". Der Nachfolger Petri forderte die Päpstlichen Missionswerke auf, "mit dem Mut und der Phantasie des Heiligen Geistes die verschiedenen Aktivitäten der Bildungs- und Öffentlichkeitsarbeit und der Förderung des missionarischen Geistes noch mehr zu intensivieren", nicht nur in den Ländern, die einst als "Missionsländer" bezeichnet wurden, sondern auch in den Ländern mit alter christlicher Tradition, die mehr und mehr von einer "schweren Glaubenskrise" gekennzeichnet sind und "vielleicht eine neue Erstevangelisierung brauchen".
Im Hinblick auf einen echten Dienst an der Mission und an den Kirchen betonte der Bischof von Rom dass die Sammlung und Verwaltung von Spenden nur ein Mittel ist: "Bitte", so der Papst, "reduziert die Päpstlichen Missionswerk nicht auf Geld! Dies ist ein Mittel. Es braucht Geld, ja, aber reduzieren Sie die Werke nicht darauf. Sie sind etwas Größeres als Geld“. „Geld", betonte der Papst, "ist das, was wir brauchen, um voranzukommen“. Doch wenn die Spiritualität fehle und es sich nur um ein Unternehmen des Geldes handele, „kommt es sofort zu Korruption; wir haben sogar heute in den Zeitungen Geschichten über angebliche Korruption im Namen des missionarischen Charakters der Kirche gesehen".
Die "wichtige Rolle", die die Päpstlichen Missionswerke ausübten, habe vielmehr mit dem "Traum" einer "immer engeren und besser koordinierten missionarischen Zusammenarbeit zwischen allen Mitgliedern der Kirche" zu tun. Dies sei eine Berufung und eine Aufgabe, die "zum Wohl des ganzen Gottesvolkes" wahrgenommen werden müsse. „Es ist bezeichnend", so der Papst im Schlussteil seiner Ansprache, "dass die Gründer des Werkes ein Bischof, ein Priester und zwei Laien waren, d.h. Vertreter verschiedener Kategorien von Getauften: ein Zeichen, das uns verpflichtet, alle Glieder des Volkes Gottes in die missionarische Arbeit einzubeziehen", den Traum von "einer neuen Zeit des missionarischen Handelns der christlichen Gemeinschaften" zu hegen.
(GV) (Fides 3/6/2023)


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