AFRIKA/SUDAN - Wiederaufnahme der Gefechte: Missionare bleiben vor Ort

Freitag, 2 Juni 2023

Khartum (Fides) - Die Kämpfe in Khartum haben sich verschärft und bei den Zusammenstößen mit Luftangriffen und schwerer Artillerie inmitten von Wohnvierteln wurden 18 Menschen getötet und 106 Zivilisten verwundet. Dies bestätigt eine Erklärung des medizinischen Ausschusses. Ein Mitarbeiter des Welternährungsprogramms (WFP) berichtete außerdem, dass Milizionäre der Rapid Support Forces (RSF) mit militärischer Gewalt 20.000 Tonnen humanitäre Hilfsgüter beschlagnahmt hätten, die für die Bevölkerung der Stadt Al-Ubayyid bestimmt waren.
Trotz des gefährlichen Umfelds haben die Salesianer Don Boscos beschlossen, in der Nähe der Bevölkerung in der Hauptstadt und in El-Obeid zu bleiben. Fast 50 Tage nach dem Ausbruch des Krieges zwischen den sudanesischen Streitkräften (SAF) und den schnellen Eingreiftruppen (Rapid Support Forces, RSF) bleiben die Ordensleute in Khartum und El-Obeid, um den neuen schwierigen Alltag mit den Gemeindemitgliedern und Mitarbeitern zu teilen und die Hoffnung auf Frieden zu nähren.
"Als am Samstag, den 15. April, die ersten Bomben explodierten, befand sich die Struktur der Salesianer Don Boscos in Khartum auf halbem Weg zwischen den Linien der beiden Fronten", heißt es in einer Mitteilung des Salesianerordens, die Fides vorliegt. „Ein Sprengsatz ist in den Labors der Berufsschule St. Joseph eingeschlagen, glücklicherweise zu einem Zeitpunkt, als die Schüler noch woanders waren", wird der Direktor der Einrichtung, Pater Jacob Thelekkadan zitiert. Die Ordensleute brachten umgehend einen Hilfsdienst für die Familien auf den Weg, die noch am selben Tag um Schutz und Lebensmittel und in einigen Fällen auch um eine vorübergehende Unterkunft baten.
Unterdessen hoiffen die Menschen im Sudan auf einen dauerhaften Waffenstillstand, der es ermöglicht, die Lebensmittelvorräte wieder aufzufüllen, die Wasser- und Energieversorgung wiederherzustellen und humanitäre Korridore einzurichten, um die Bevölkerung vor den bewaffneten Auseinandersetzungen zwischen den beiden Armeen zu schützen. Erzbischof Michael Didi Agdum Mangoria von Khartum, rief deshalb zum Gebet auf, "damit auf beiden Seiten die Vernunft siegt".
Im Sudan gibt es drei Niederlassungen der Salesianer Don Boscos, die seit über dreißig Jahren bestehen: das Berufsbildungszentrum 'St. Joseph' im Industriegebiet von Khartum mit über 500 Schülern, die Pfarrei 'St. Joseph', etwa 27 Kilometer südlich von Khartoum, mit über 6.000 Gläubigen und das Berufsbildungszentrum "Don Bosco" in El Obeid, etwa 500 Kilometer von Khartum entfernt, mit über 400 Schülern.
(AP) (Fides 2/6/2023)


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