AFRIKA/KENIA - Innenminister bestätigt: “Bei dem Massaker in Shakahola handelt es sich um ein gut organisiertes und geplantes Verbrechen“

Freitag, 26 Mai 2023 sektierertum  

Nairobi (Fides) - Die Zahl der bisher gefundenen Leichen von Anhängern einer kenianischen Sekte, die in Massengräbern im Wald von Shakahola im Osten Kenias auf einer Ranch in der Grafschaft Kilifi nahe der Stadt Malindi verscharrt wurden, steigt auf insgesamt 241 (vgl. Fides 3/5/2023).
Die Autopsien der ersten 129 Leichen haben ergeben, dass die meisten Opfer verhungert sind, nachdem sie den Anweisungen des selbsternannten "Pastors" Paul Mackenzie Nthenge von der "Good News International Church" gefolgt waren, bis zum Tod zu fasten, "um Jesus zu begegnen".
Dem Bericht des Gerichtsmediziners zufolge wurden einige Opfer, darunter auch Kinder, aber auch erwürgt, geschlagen oder erstickt. Die Polizei hat bisher 39 Personen verhaftet, darunter den "Pastor" Paul Mackenzie Nthenge selbst. Insgeamt 91 Sektenmitglieder, die noch lebend im Wald gefunden wurden, konnten gerettet werden.
Die meisten Anhänger seien Kenianer aus den westlichen, nördlichen und östlichen Landesteilen sowie aus einigen Küstenregionen, aber es gebe unter den Opfern auch Bürger aus anderen afrikanischen Ländern. Dies teilt der Innenminister Kithure Kindiki vor dem Ad-hoc-Ausschuss des Senats für die Verbreitung religiöser Organisationen mit. Eine keineswegs endgültige Einschätzung, wenn man bedenkt, dass Experten vor Ort neue Massengräber entdeckt haben. Die Bergung der Leichen ist derzeit jedoch wegen logistischer Probleme bei der Autopsie der Leichen der 129 exhumierten Opfer vorübergehend ausgesetzt.
Der Minister berichtete unterdessen auch über weitere rätselhafte Details und erklärte, dass "das Massaker von Shakahola ein gut organisiertes, gut geplantes und gut ausgeführtes Verbrechen" sei. Von den 91 Anhängern, die gerettet und ins Krankenhaus eingeliefert wurden, "weigerten sich einige, zu essen", wodurch ein Patient im Krankenhaus starb. Darüber hinaus habe der Sektenführer Mackenzie ein Team von Killern rekrutiert, um diejenigen zu töten, die zu lange brauchten, um zu sterben, oder die ihre Meinung änderten.
Der Minister fügte hinzu, dass Mackenzie und sein Team von Mördern das Verhungern der Anhänger in einer speziellen Einrichtung überwachen würden, in der sie selbst reichlich Nahrung zu sich nehmen könnten. Die kenianische Presse berichtet, dass eine detaillierte Speisekarte gefunden wurde, die für Mackenzie reserviert war und aus der hervorgeht, dass er zum Frühstück, Mittag- und Abendessen üppige Mahlzeiten zu sich nahm.
Der Minister berichtete auch, dass es Beweise für sexuellen Missbrauch bei einigen der tot aufgefundenen Kinder gab.
Es bleibt unterdessen auch der Verdacht, der in einem Bericht der Kriminalpolizei geäußert, von Kindiki aber bestritten wird (vgl. Fides 10/5/2023), dass einigen der in den Waldgruben gefundenen Leichen Organe für "magische Riten" entnommen wurden.
(L.M.) (Fides 26/5/2023)


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