AFRIKA/LIBERIA - Pater Snider: Missionar berichtet aus Foya

Samstag, 15 April 2023

LS

Foya (Fides) - "Seit meiner Rückkehr nach Foya konnte ich fast alle Kinder persönlich kennenlernen. Es sind insgesamt 102 an der Zahl. Dank der Unterstützung so vieler Freunde und Wohltäter können diese Kinder die Schule besuchen", so Pater Lorenzo Snider von der Gesellschaft für Afrikamissionen. Der Missionar ist in Foya, einer abgelegenen Ecke Liberias, wo das Bildungswesen anders ist als in städtischen Gebieten. "Ich habe mich mit den Schülern getroffen", so Pater Snider weiter, "um sie zu ermutigen, um Verbindungen und Mitverantwortung bei den Familien zu fördern... nicht zuletzt, um mich mit den Geschichten des Leidens, aber auch des Mutes, der Hoffnung und der Hartnäckigkeit dieser Menschen zu konfrontieren“.
Der Missionar berichtet von der Begegnung mit Fayiah, einem Mann, dem ein Bein amputiert worden war. "Die Amputation seines Beins hatte ihm das Leben gerettet“, so Pater Snider. „Vor etwa einem Monat, als ich versuchte, die Ölpalmen der Mission zu beschneiden, kam er auf mich zu und erzählte mir mit einem breiten Lächeln, dass er diese Arbeit kenne. Als er noch zwei Beine hatte, kletterte er auf die Palmen, um sie zu beschneiden, aber selbst jetzt konnte er sich um so kleine Palmen wie die unseren kümmern“.
„Vom Menschen mit Behinderung wurde er wieder zum Agrarexperten", sagt Pater Lorenzo stolz. „In wenigen Wochen hatte er wieder Schwielen an seinen kräftigen Händen und erledigte das Beschneiden der zehn Hektar Palmen, die wir hier haben. Er muss für seine Familie sorgen, und in dieser Jahreszeit bedeutet das, für seine Mutter in Foya und seine Frau und Kinder in Konda Pombo Lebensmitteln zu beschaffen."
Der Priester erzählt auch, dass nach einem zweimonatigen Stromausfall das Licht in der Klinik von Foya, das die von seinen Mitbrüdern betreut wird, wieder anging. "Gleich nach meiner Ankunft brachte ich die 16 neuen Batterien und den Wechselrichter nach Foya. Doch der Techniker, der ein paar Tage später kommen sollte, um alles zu installieren, kam erst nach sechs Wochen“. Geduld sei eine Voraussetzung für das Überleben in dieser entlegenen Gegend.
P. Snider schließt mit den Worten, dass die Kinder ab nächster erstmals Woche neue Klassenräume betreten werden, "die noch nicht verputzt sind, aber das macht nichts. Die Wände, das Dach, die Tür und die Tische sind da, die Vorsehung wird sich um den Rest kümmern."
(LS) (Fides 15/4/2023)


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