AFRIKA/NIGERIA - Wahl am 25. Februar: Erstmals kommen neue Technologien zum Einsatz

Montag, 20 Februar 2023 bischöfe   wahlen  

Abuja (Fides) - "Unsere Stimmen sind kostbar; wir müssen sie nutzen und alle wahlberechtigten Bürger ermutigen, zur Wahl zu gehen, um gottesfürchtige, ehrliche, dynamische und transparente Politiker für ein besseres Nigeria zu wählen", so die katholischen Bischöfe am Ende der ersten Vollversammlung der nigerianischen Bischofskonferenz in diesem Jahr in einer gemeinsamen Erklärung mit dem Titel "Bürgerbeteiligung für eine gute Regierungsführung in Nigeria".
Bereits im Titel ihres Dokuments rufen die Bischöfe die Nigerianer zu ihrer Verantwortung als Bürger auf, die sich verantwortungsvoll an den Präsidentschafts- und Parlamentswahlen am 25. Februar beteiligen, insbesondere indem sie ihre Stimme nicht verkaufen.
Die Wahlen werden von der Unabhängigen Nationalen Wahlkommission (INEC) organisiert und überwacht, die in diesem Jahr neue Technologien zur Erstellung der Wählerverzeichnisse, zur Identifizierung der Wähler und zur Erfassung der Stimmen einsetzen wird. In diesem Zusammenhang erklärt die Bischofskonferenz: "Wir fordern die Unabhängige Nationale Wahlkommission (INEC) und ihre Mitarbeiter auf, dafür zu sorgen, dass ihr Verhalten während des gesamten Wahlprozesses transparent, ehrlich und über jeden Vorwurf erhaben ist, und sicherzustellen, dass die neu eingeführten Technologien für die Akkreditierung, die Übermittlung und die Erfassung der Stimmen auf transparente und wahrheitsgemäße Weise eingesetzt und nicht manipuliert werden, um falsche Ergebnisse zu erzielen“.
Für die Stimmabgabe am 25. Februar werden drei Systeme eingesetzt. Das „INEC Voter Enrollment Device“ (IVED), das mit dem „Bimodal Voter Accreditation“ verbunden ist, wird zur Überprüfung der korrekten Identität der Wähler (durch biometrische Verifizierung) und zur anschließenden Übermittlung der Ergebnisse der einzelnen Wahllokale an das zentrale Erfassungssystem verwendet. Und schließlich das IREP-Portal, das die Öffentlichkeit über die Ergebnisse der einzelnen Wahllokale informiert.
Der INEC-Vorsitzende Mahmood Yakubu wies bei einem Treffen in der Londoner Denkfabrik „Chatham House“ darauf hin, dass die biometrischen Lesegeräte in Nigeria entwickelt, aber im Ausland hergestellt wurden. Die Sicherheit steht im Mittelpunkt des Wahlkampfs in einem Land, in dem Morde, bewaffnete Raubüberfälle und Entführungen an der Tagesordnung sind und keine Woche vergeht, in der es nicht zu groß angelegten Angriffen durch kriminelle Gruppen, Dschihadisten oder Separatisten kommt, die oft in Massakern enden.
Insgesamt 94 Millionen Wähler sind aufgerufen, das neue Staatsoberhaupt aus einer Liste von Kandidaten zu wählen, aber die eigentliche Herausforderung liegt zwischen den drei Favoriten: Bola Tinubu von der Regierungspartei „All Progressives Congress“ (APC), Atiku Abubakar von der Oppositionspartei „Peoples Democratic Party“ (PDP) und Peter Obi von der Labour Party (LP), der in gewissem Sinne ein Außenseiter ist, aber als Kandidat der Jugend gilt.
(L.M.) (Fides 20/2/2023)


Teilen: