ASIEN/BANGLADESCH - Welttag des geweihten Lebens: “Wir folgen der Verheißung des Glücks“

Donnerstag, 2 Februar 2023 gottgeweihtes leben   evangelisierung   glaube   familien   schwestern  

Gazipur (Fides) – Wenn man sein Leben an Christus übergebe, folge man seiner Verheißung des Glücks folgt. Und den Schritten Jesu zu folgen, führe oft zu unbekannten Wegen, stets in der Gewissheit, dass er uns nie verlässt. Dies bekräftigen fünf Schwestern, die in einer katholischen Familie (mit sieben Kindern) in der Pfarrei Doripara in Gazipur, in der Nähe von Dhaka, aufgewachsen sind und heute als Ordensfrauen verschiedenen Kongregationen angehören, am Tag des geweihten Lebens, den die Kirche am 2. Februar begeht. Außer ihnen entschied sich auch ihre Nichte - die Tochter eines der beiden älteren Brüder – für das Ordensleben. Im Gedenken an ihre Eltern, die vor einigen Jahren verstorben berichten sie von einem Vermächtnis, das sie ihnen hinterlassen haben: "Gott und den Nächsten zu lieben ist niemals verlorene Zeit". Ihr Vater war Flötist und die Mutter Hausfrau und beide Eltern waren Katholiken, die "Gott immer an die erste Stelle setzten".
Schwester Beena ist heute Generaloberin ihrer Ordensgemeinschaft und berichtet gegenüber Fides: "Unsere Mutter war eine fromme Frau und unser Vater war ein Dorfvorsteher. Sie haben uns dazu erzogen, auf Gott zu vertrauen. Ohne Abendgebet konnten wir das Abendessen nicht genießen. Unsere Mutter erzählte uns eines Tages vom Beispiel der heiligen Thérèse von Lisieux… Und sie sagte uns, dass der Herr auch uns heute zum Ordensleben aufruft".
Schwester Beena berichtet, dass die fünf leiblichen Schwestern heute zwar verschiedenen Ordensgemeinschaften angehören, sich aber sehr nahe stehen: "Im Ordensleben sind wir manchmal mit Sorgen und Herausforderungen konfrontiert: Wir bleiben in Gemeinschaft, wir teilen Freud und Leid. Wir helfen uns gegenseitig, geistig zu wachsen. Wir unterstützen uns gegenseitig. Wir haben auch eine Gruppe im sozialen Netzwerk Facebook Messenger, die uns miteinander verbindet und uns hilft, in Kontakt zu bleiben". Schwester Beena sagt: "Die Familie hat uns die Grundlage für ein christliches Leben gegeben. Die Familie ist der Boden, auf dem eine religiöse Berufung keimen kann. Heute besuchen wir Familien, treffen andere Mädchen und geben unser Zeugnis ab. Mit der Taufe werden wir alle zur Heiligkeit und zur Verkündigung des Evangeliums berufen".
Schwester Supriti, die Jüngste, bestätigt gegenüber Fides: "In unserer Familie herrschte in meiner Kindheit eine Atmosphäre des Gebets. Unsere Eltern haben uns inspiriert, immer in die Nähe Jesu zu suchen. Am Abend haben wir gemeinsam den Rosenkranz gebetet. Die familiäre Bindung hat mir bei meiner Berufung sehr geholfen". Sie fügt hinzu: "Meine älteren Schwestern haben mir ein einfaches und heiliges und vor allem ein glückliches Leben vorgelebt. Ihre Arbeit, ihre Freundlichkeit und Nächstenliebe zogen mich an, und auch ich entschied mich für das Ordensleben". Als jüngste Tochter war Supriti ihrem Vater sehr zugetan und umgekehrt: "Mein Vater litt unter der Trennung, als auch ich unser Haus verließ, aber er hat mich nicht daran gehindert". "Heute sind wir alle glücklich und genießen unser geweihtes Leben, indem wir die Lehren unserer Eltern im Herzen tragen, vor allem das Vertrauen auf Gott zu allen Zeiten, in unserem täglichen Leben", erklären die fünf Schwestern.
Der Gemeindepfarrer von Doripara, Kajol Joachim Purification, berichtet, dass es in seiner Pfarrei mit rund 3500 Katholiken insgesamt sechs Priester, 10 Ordensbrüder und 49 Ordensfrauen gibt. "Die Tatsache, dass es sechs Nonnen in einer Familie gibt, ist natürlich eine außergewöhnliche Tatsache. Ich glaube, dass die Eltern eine grundlegende Rolle spielten, indem sie die Kinder mit der Liebe Gottes aufzogen. Aber die Mädchen konnten auch das Leben der anderen Nonnen und Priester beobachten".
Von den fünf Schwestern ist Schwester Lisbetha als Missionarin im Kongo tätig, wo sie Oberin der Kongregation der Missionarinnen der Nächstenliebe ist. Schwester Linsa lebt in Khulna, wo sie Oberin einer Gemeinschaft ist. Schwester Mary Supriti Rozario arbeitet als Schulleiterin der „Bottomley Home Girls' High School“ in Dhaka. Ihre ältere Schwester, Schwester Hedwig Rozario, war Oberin in Suihari und hat vor kurzem ihre Amtszeit beendet. Ihre Nichte, Schwester Lawrensa Rozario, arbeitet als stellvertretende Schulleiterin der „Tuital Girls' High School“ in Dhaka.
(FC-PA) (Fides, 02/02/2023)


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