AMERIKA/BRASILIEN - Gegen moderne Sklaverei: “Ausbeutung ist eine schwerwiegende Menschenrechtsverletzung”

Freitag, 27 Januar 2023 menschenrechte   sklaverei   ortskirchen  

Brasilia (Fides) - Seit 1995 wurden in Brasilien rund 60.000 Menschen aus der Sklaverei befreit. Nach den jüngsten vom Arbeitsministerium veröffentlichten Daten waren es im Jahr 2022 insgesamt 2.575 Menschen. Die Zahlen, die anlässlich des Tages zur Bekämpfung der Sklaverei, der in Brasilien am 28. Januar begangen wird, veröffentlicht wurden, stellen im Vergleich zu den Zahlen der letzten neun Jahre einen absoluten Rekord dar.
Dies geht aus der gemeinsamen von drei Kommissionen der brasilianischen Bischofskonferenz (für die Bekämpfung des Menschenhandels, für Soziales und für die Landpastoral) und die von 103 kirchlichen und zivilgesellschaftlichen Einrichtungen hervor, die sich in diesem Bereich engagieren. Sie appellieren gemeinsam an alle Christen und Menschen guten Willens, diesen Tag "zu einem Meilenstein im Kampf gegen die heutige Sklaverei" zu machen.
In unserer Zeit zeige sich Sklaverei auf unterschiedliche Weise, heißt es in der Mitteilung, sowohl es durch die Auferlegung zermürbender Arbeitszeiten, durch erniedrigende Bedingungen oder Zwangsarbeit.
Die Gesellschaft trage die Verantwortung, eine Wirtschaft zu fordern, in der Würde und nicht Habgier im Vordergrund stehe, und das bedeute unter anderem, dass die Praxis der Sklavenarbeit, die in verschiedenen Sektoren wie Landwirtschaft, Großkulturen, Bauwesen, Bekleidung, Kohle, Bergbau, Hoteldienstleistungen oder Hausarbeit noch immer besteht, beendet werde.
"Die Ausbeutung von Menschen durch Sklavenarbeit ist eine sehr schwerwiegende Verletzung der Rechte der menschlichen Person, die ihre Würde und insbesondere das Recht auf menschenwürdige Arbeit verleugnet", bekräftigen die Unterzeichner des Dokuments und weisen darauf hin, dass Arbeit niemals zu einer Gelegenheit werden darf, die Würde der Person zu verletzen.
Die katholische Kirche bekräftigt erneut ihre strikte Ablehnung der modernen Sklavenarbeit und das Recht auf würdige Arbeit für alle. Dabei wird Staat aufgefordert, durch politische Maßnahmen das Verbrechen der Sklavenarbeit einzudämmen, und es wird erneut dazu aufgerufen, "diejenigen zu schützen und zu unterstützen, die sich für die Abschaffung der Sklavenarbeit einsetzen, unabhängig davon, ob es sich um Amtsträger oder Mitglieder der Zivilgesellschaft handelt".
Der Nationale Tag zur Bekämpfung der Sklavenarbeit wird in Brasilien jedes Jahr am 28. Januar begangen, um an diesem Tag der Ermordung von drei Steuerprüfern und deren Fahrer zu gedenken, die sich im Januar 2004 bei der Kontrolle des Landbesitzes in der Region Unaí in Mato Grosso gewaltsam ums Leben kamen.
(SL) (Fides 27/1/2023)


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