AMERIKA/PERU - Ausgangssperre in Puno verlängert: Bischöfe fordern sofortige Lösung

Mittwoch, 25 Januar 2023 soziale lage   politik   menschenrechte   frieden   bischöfe  

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Puno (Fides) – Per Dekret hat die peruanische Regierung die Ausgangssperre in der Region Puno um zehn Tage verlängert, die damit vom heutigen, 25. Januar, jeweils von 20 Uhr bis 4 Uhr morgens gelten wird. Das Dekret wurde von Präsidentin Dina Boluarte, dem Premierminister und den Ministern für Inneres, Verteidigung, Justiz und Menschenrechte unterzeichnet.
Die Region Puno, die aus 13 Provinzen und 107 Bezirken besteht, liegt im Süden des Landes, an der Grenze zu Bolivien am Westufer des Titicacasees. Wichtig für die lokale Wirtschaft sind der Handelshafen und der Viehmarkt. Rund 50 km von der Stadt Puno entfernt befindet sich die präkolumbianische archäologische Stätte, ein beliebtes Ziel für Wissenschaftler und Touristen. Puno gehört zu den Hochburgen der regierungsfeindlichen Proteste, die am 7. Dezember begannen und bei Zusammenstößen mit der Polizei Tote und Verletzte forderten.
Besorgt über die Gewalttaten während der Proteste im Süden des Landes und über das Leid der Bevölkerung wenden sich nun auch die Bischöfe des Hochlandes von Peru in einem gemeinsamen Appell an die Mitglieder des Kongresses gerichtet, "damit dieser eine sofortige Lösung für die Forderungen unserer Brüder und Schwestern findet und so schwerwiegendere Ereignisse verhindert, die zum Verlust von Menschenleben, Verletzten und Angriffen auf öffentliches und privates Eigentum führen könnten".
Die Erklärung wurde von Bischof Jorge Carrión Puno, dem Bischof der Diözese Sicuani und Apostolischen Administrator der Prälatur Ayaviri, Pedro Bustamante, dem Bischof der Prälatur Huancané, Giovanni Cefai, und dem Bischof der Prälatur Juli, Ciro Quispe, unterzeichnet.
Der Text erinnert an den Appell von Papst Franziskus für Peru beim Angelus am Sonntag, den 22. Januar, und an die jüngste Botschaft der peruanischen Bischofskonferenz vom 20. Januar (vgl. Fides 23/1/2023). Die Bischöfe seien sich in Gemeinschaft mit ihren Priestern der schwierigen Situation bewusst, in der sich die Gemeinden befinden. Gleichsam betonen sie den heiligen und unverletzlichen Wert des menschlichen Lebens, als ein Geschenk Gottes.
Die Bischöfe erinnern an das Engagement der katholischen Gemeinden während der Pandemie, als sie versuchten das Leiden der Bevölkerung "in stiller und unterstützender Weise" zu lindern. Dieses Engagement werde auch heute, "in der schmerzlichen Situation, die wir derzeit erleben", durch die Caritas und die Pfarreien fortgesetzt, "damit unser Volk nie allein ist und auch in Zukunft nicht allein sein wird, sondern immer von uns begleitet wird, im Schmerz der Familien, die ihre Söhne, Brüder, Väter und Mütter in diesen Zusammenstößen verloren haben, sowie der Verwundeten".
Die Bischöfe wollen die Menschen auch zukünftig mit Lebensmitteln und medizinischer, psychologischer und rechtlicher Hilfe versorgen, und fordern die Menschen auf, sich nicht von fake news täuschen zu lassen, die in einigen sozialen Netzwerken verbreitet werden: "Die Kirche dient immer mit der Wahrheit, die uns zu freien Menschen macht". Der Text schließt mit einem Appell "an die Behörden der Exekutive und insbesondere an die Legislative, in respektvoller und demütiger Weise den Forderungen unseres Volkes Rechnung zu tragen, das sich Gehör verschaffen will. Wir sind zuversichtlich, dass in diesem Fall Frieden und Ruhe in unser Land zurückkehren können".
(SL) (Fides 25/1/2023)


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