Kinshasa (Fides) - In der Provinz Süd-Kivu im Osten der Demokratischen Republik Kongo wurden Zwei Friedensaktivistinnen von einer bewaffneten Gruppe unter der Führung eines übergelaufenen ehemaligen Offiziers der kongolesischen Armee (FARDC) festgenommen und verschleppt.
Wie die Jugendbbewegung "Jeunesses Conscientes" berichtet wurden Sarah Atosha und Pamela Jannety Mugisha am späten Vormittag des 26. November von einer bewaffneten Gruppe abgeführrt, die im Dorf Bigaragara in einen Gebäude eindrang, in dem eine Vorbereitungssitzung für den am 1. Dezember geplanten Friedensmarsch stattfand. Verantwortlich für die Aktion sind laut "Jeunesses Conscientes" die Twigwaneho-Rebellen mit Sitz in Kabingu, weniger als 15 km südöstlich von Bigaragara.
"Nach den Angriffen auf die Zivilbevölkerung am 10. November in mehreren Dörfern im Gebiet von Fizi mit der Tötung von Zivilisten, der Zerstörung von Feldern, dem Niederbrennen von Häusern, willkürlichen Verhaftungen und illegalen Inhaftierungen, gezielten Entführungen durch die Koalition der bewaffneten Gruppen Gumino, Android und Twigwaneho, hatten die beiden Frauen die Zivilbevölkerung für die Organisation eines großen friedlichen Marsches mobilisiert, um gegen diese diese barbarischen Taten mit Stammeshintergrund, die zu einer von Spaltungen der Gemeinschaften führen, zu protestoieren ", so „Jeunesses Conscientes“.
Seit dem 12. November wurden Einwohner in mehreren Dörfern in der Region sensibilisiert, um den friedlichen Marsch am 1. Dezember zu organisieren. Vom 12. bis 14. November organisierten die beiden Frauen dazu vorbereitende Treffen mit Frauen und jungen Führungspersönlichkeiten in den Dörfern Kahila und Rugezi, deren Bewohner Opfer schwerer Gräueltaten dieser bewaffneten Gruppen sind. Es sollten weitere Treffen in anderen Dörfern stattfinden.
Bereits am Am 20. November erhielten Sarah Atosha und Pamela Jannety Mugisha einen Anruf des FARDC-Überläufers Oberst Mitabu Kavuzamigeri von der bewaffneten Gruppe Twigwaneho, der sie wegen ihres Engagements um die Organisation des friedlichen Marsches bedrohte. Mitabu Kavuzamigeri ist ein ehemaliger FARDC-Offizier und Kommandeur des in Kibumba stationierten Regiments, der nach seiner Verurteilung wegen Vergewaltigung im Jahr 2017 im Zentralgefängnis von Goma inhaftiert war. Im Jahr 2018 gelang ihm die Flucht nach Nairobi, von wo aus er 2021 in die Demokratische Republik Kongo zurückzukehrte, um dort eine der vielen bewaffneten Gruppen anzuführen, die im Osten des Landes aktiv sind.
(L.M.) (Fides 28/11/2022)