ASIEN/SÜDKOREA - Adventszeit im Zeichen der Vergebung und des Friedens auf der koreanischen Halbinsel

Montag, 28 November 2022 frieden   aussöhnung   vergebung   advent  

Seoul (Fides) – Die besinnliche Adventszeit biete sich an, um über Vergebung, Frieden und Versöhnung nachzudenken und zu handeln, damit zwischen Nord- und Südkorea ein Weg des Dialogs und der Annäherung wieder aufgenommen werden könne. Dies erklärten mehr als hundert Priester, Wissenschaftler, Ordensleute und katholische Theologen aus der ganzen Welt, die am Samstag, den 26. November, an einem an der Katholischen Universität von Korea veranstalteten Friedensforum teilnahmen, das in dieser Form bereits zum siebten Mal stattfand.
Im Mittelpunkt des vom "Korea Reconciliation Committee" der Erzdiözese Seoul organisierten Forums stand die Rolle der katholischen Kirche in Südkorea für die Förderung von Frieden und Versöhnung auf der koreanischen Halbinsel. Die koreanischen Christen - heißt es in einer Mitteilung des Kommunikationsbüros der Erzdiözese Seoul an Fides - wollen Mittel und Wege suchen, um zu einen echten Frieden auf der koreanischen Halbinsel zu gelangen. "Wir sind aufgerufen, Wege der Liebe und der Solidarität zu suchen, um Versöhnung und Einheit zwischen den beiden Koreas zu erlangen", so die Anwesenden.
Professor Hong Yong-pyo, Direktor des „Institute for Peace“ und Professor an der Hanyang-Universität, erklärte in seinem Beitrag, dass "das Forum darauf abzielt, das Friedensbewusstsein der allgemeinen Öffentlichkeit und der Katholiken zu vergleichen und zu analysieren, wie der katholische Glaube das Friedensbewusstsein beeinflusst. Insbesondere soll dabei die pastorale Vision der katholischen Gemeinschaft zu versanden werden“.
Erzbischof Peter Chung Soon-taick von Seoul, der als Apostolischer Administrator für Pjöngjang zuständig ist, betonte: "Das Forum für den Frieden auf der koreanischen Halbinsel begann als Erinnerung an den Besuch von Papst Franziskus im August 2014 und die von ihm in der Myeongdong-Kathedrale zelebrierte Messe, in der der Papst für den innerkoreanischen Dialog betete und uns um humanitäre Hilfe für unsere nordkoreanischen Brüder und Schwestern bat". Erzbischof Chung sagte, „er bedauere die derzeitige Situation auf der koreanischen Halbinsel zutiefst" und betonte, dass „wahre Vergebung, Versöhnung und Besinnung heute nötiger seien als je zuvor in der Geschichte". Zum Abschluss seiner Rede brachte Erzbischof Chung die Hoffnung zum Ausdruck, dass "das Forum eine Gelegenheit sein wird, die Lehre von Papst Franziskus zu bekräftigen, dass keine politischen Interessen oder Beziehungen den interreligiösen Dialog und Austausch unterbinden sollten".
Der Apostolischer Nuntius in Südkorea, Erzbischof Alfred Xuereb, sagte in seiner Ansprache an die Versammlung: "Der Heilige Stuhl versäumt es nicht, Korea in seinen tiefsten Bestrebungen zu unterstützen, angefangen mit dem Prozess der Versöhnung und des Wohlstands der gesamten koreanischen Halbinsel“. "Wie der Heilige Vater auf dem jüngsten Kongress der Religionsführer in Kasachstan betonte“, so der Apostolische Nuntius weiter, „entsteht der Friede aus der Brüderlichkeit, er wächst durch den Kampf gegen Ungerechtigkeit und Ungleichheit, er wird aufgebaut, indem man sich den anderen wohlwollend zuwendet". Der Nuntius regte schließlich "eine Diskussion an, um konkrete Wege für unser gemeinsames Engagement für die Ideale des Friedens und der Versöhnung auf koreanischem Boden zu erkunden".
Die Adventszeit, so die Teilnehmer des Forums zusammenfassend, sei eine Zeit des "wachsamen und aktiven Wartens". Auch wenn die Narben des Konflikts heute noch vorhanden seien, werde der Frieden durch Vergebung und Versöhnung möglich sein, und das seien die Wege, auf denen die Kirche Christi voranschreite, auch wenn es ein langer und schwieriger Weg sei, sind sich die Forumsteilnehmer einig.
(PA) (Fides 28/11/2022)


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