Bamako (Fides) - "Im Moment haben wir keine weiteren Nachrichten oder Kontakte mit den Entführern von Pater Hans-Joachim Lohre", sagen Quellen aus Kreisen der Bischofskonferenz von Mali gegenüber Fides in Bezug auf die Entführung des deutschen Pater Hans-Joachim Lohre von den Weißen Vätern, der seit dem vergangenen Sonntag, den 20. November, vermisst wird (vgl. Fides 22/11/2022).
"Im Moment haben wir nur ein Kommuniqué des Erzbischofs von Bamako, Kardinal Jean Zerbo, in dem er die Verbundenheit der katholischen Kirche in Mali mit der Familie des Missionars zum Ausdruck bringt", so die Quellen.
"Zum Zeitpunkt der Abfassung dieses Schreibens haben wir noch keine Nachricht von Pater Hans Joachim“, schrieb der Kandinal in seinem Kommuniqué vom gestrigen 23. November, "Unsere Gedanken gelten besonders an seinen Angehörigen in Deutschland und wir beten in Gemeinschaft mit allen Menschen guten Willens, dass der Herr ihn unverzüglich und gesund zu uns zurückbringen möge."
Kardinal Zerbo äußerte sich auch zu den genauen Umständen des Verschwindens von Pater Hans-Joachim, der um 8.30 Uhr die Sonntagsmesse in der christlichen Gemeinde von Kalaban-Coura (am rechten Ufer des Niger, der Bamako durchquert) feiern sollte. Der Missionar erschien nicht zu dem Gottesdienst. "Es war am späten Sonntagabend, als seine Mitbrüder von seiner Abwesenheit erfuhren. Sein grauer Peugeot war seit dem Morgen vor dem Haus geparkt und am Telefon sprang der Anrufbeantworter an. Die unerklärliche Abwesenheit deutete auf eine Entführung hin, so dass die Mitbrüder sich schließlich an die Polizei des 5. Arrondissements wandten", so der Erzbischof von Bamako, der mit einem Gebet für die rasche Freilassung des Missionars und aller Entführten schließt: "Möge die Gottesmutter von Mali für ihn, für uns und für alle Entführten und Geiselnahmen nicht nur in Mali, sondern in der ganzen Welt Fürsprache halten“.
(L.M.) (Fides 24/11/2022)