AFRIKA/SÜDSUDAN - Erzbischof von Juba: Stabilität und Frieden durch mehr Zusammenhalt

Donnerstag, 24 November 2022

Juba (Fides) - Der seit Jahren andauernde Bürgerkrieg führt im Südsudan nach wie vor zum Tod Tausender von Menschen, der Vertreibung aus vielen Gebiete und der Zerstörung der Infrastruktur.
Die Nichteinhaltung des Friedensvertrags von 2018 (vgl. Fides 6/7/2018) schürt die politische Instabilität, die zu Gewalt und interethnischen Konflikten führt. Trotz des im Februar 2020 erzielten Kompromisses zwischen den rivalisierenden Gruppen unter jeweiliger Führung des Präsidenten Salva Kiir und des Ersten Vizepräsidenten Riek Machar gibt es bis heute weder Frieden noch Stabilität und viele Bestimmungen des Abkommens von 2018 sind aufgrund der anhaltenden Uneinigkeit zwischen den beiden Rivalen noch nicht umgesetzt worden.
Der Erzbischof Stephen Ameyu Martin von Juba fordert eindringlich, Frieden und Einheit in dem ostzentralafrikanischen Land. Anlass war eine Dankesmesse, die am 21. November in der Kathedrale St. Peter und Paul zum des hundertjährigen Bestehens der Diözese Torit gefeiert wurde. "Seid Säulen der Stabilität, des Friedens und der Einheit in euren Gemeinden und setzt euch für das Wohl eures Volkes ein", so der Erzbischof in seiner Predigt.
In diesem Zusammenhang wies er auch darauf hin, dass sich die Mitglieder des Klerus ihrer Rolle gegenüber dem Volk Gottes bewusst sein müssen. "Ihr müsst ein Instrument der Versöhnung zwischen den Menschen innerhalb der Gemeinschaft sein, das ist eure Aufgabe als Priester und Boten Gottes. Wir Priester müssen die Versöhnung zwischen den Gemeinschaften fördern, um einen dauerhaften Frieden zu erreichen", betont er.
Der Erzdiözese von Juba, der als Apostolischer Administrator auch für die Diözese Torit verantwortlich ist, forderte alle Anwesenden auf, im Alltag gute Taten zum Wohle der Kirche und der Gemeinschaften zu vollbringen. "Wir müssen lernen, die Dinge richtig zu tun und uns verpflichten, richtig zu denken", sagte er und fügte hinzu, dass jeder in der Kirche und auch im Staat in Sicherheit leben wird, wenn er den Sendungsauftrag lebt. "Möge Gott uns den Frieden schenken, damit wir zum Wohle unserer Kirche und unseres Landes zusammenarbeiten können", so Erzbischof Stephen Ameyu Martin abschließend.
In dem afrikanischen Land sind 8,9 Millionen Menschen auf Hilfe angewiesen. Die im ganzen Land herrschende Krise hat mehrere Ursachen, zu denen nicht zuletzt auch die Auswirkungen des Klimawandels und die damit verbundenen Überschwemmungen gehören, die dazu führen, dass sich die Bedingungen für die landwirtschaftlichen Flächen und die Viehzucht, die wichtigsten Lebensgrundlagen, zunehmend verschlechtern.
(AP) (Fides 24/11/2022)


Teilen: