Addis Abeba (Fides) - Am gestrigen 7. November 2022, begann in Nairobi eine neue Runde der Gespräche zwischen der äthiopischen Bundesregierung und den Rebellen der Region Tigray: Vertreter der militärische Führung der äthiopischen Armee (ENDF) und der Tigray Defense Forces (TDF) trafen sich, um über die Umsetzung des in Südafrika auf den Weg gebrachten Friedensprozesses zu diskutieren (vgl. Fides 3/11/2022).
An dem Treffen in Kenia nahmen dem der Stabschef der Äthiopischen Armee, Berhanu Jula, und der Stabschef der Einheiten der Rebellen der Region Tigray, Tadesse Worede, teil. Der ähtiopische Sicherheitsberater von Premierminister Abiy und Chefunterhändler der äthiopischen Bundesregierung, Redwan Hussien, erklärte, dass der in Nairobi begonnene direkte Kontakt eine rasche Umsetzung des Friedensabkommens erleichtern kann.
Er sprach unterdessen auch von einer dritten Partei, die die Integrität Äthiopiens verletzt habe und "möglicherweise nicht am Friedensprozess interessiert" sei. Von verschiedenen Beobachern wurde diese Erklärung mit der starken Präsenz eritreischer Truppen im Land in Verbindung gebracht. Denn ein weitgehend unberücksichtigter Faktor im Friedensprozess ist die starke Präsenz eritreischer Truppen in Tigray, während die Kritik an dem Abkommen sowohl in der Region selbst als auch in Diaspora und unter den Oppositionsparteien wächst. In den vergangenen Tagen wurden von den eritreischen Streitkräften Angriffe mit Artillerie in der Gegend von Adigrat gemeldet. Dort befindet sich der Sitz der katholischen Eparchie, deren Diabetes erkrankter Bischof, Tesfaselassie Medhin, sich vor Ort aufhält.
Wie ein Rückzug der eritreischen Truppen bewirkt werden könnte und welche Bündnisse sich für die Umsetzung der Artikel des Abkommens über die Achtung der Souveränität, territorialen Integrität und Einheit Äthiopiens ergeben könnten ist noch unklar.
(GF) (Fides 08/11/2022)