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Von Antonella Prenna
Rom (Agenzia Fides) - „Unsere Stärke, die Stärke unseres Volkes, unseres Vikariats und unserer Diözese ist der Glaube. Wir haben einen sehr tief verwurzelten Glauben, die Menschen vertrauen auf Gott, sie setzen ihre Hoffnung, dass die Zukunft etwas Gutes für sie bereithält auf Gott“, so der neue Apostolische Vikar von Soddo, Dejene Hidoto Gamo, O.F.M. Cap., im Gespräch mit der Fides über seine Prioritäten, sein Engagement und seine Begeisterung nach seiner Ernennung zum Apostolischen Vikar in seiner Heimatdiözese.
„Ich werde meine erste Messe als Bischof am 9. Februar 2025 in Dubbo im Heiligtum Unserer Lieben Frau von Lourdes feiern, dem ich sehr verbunden bin und wo ich von 2000 bis 2006 Pfarrer war. Vor meiner Ernennung zum Bischof war ich sieben Monate lang Pastoralkoordinator. In dieser Zeit habe ich versucht, den Kontext zu verstehen und festgestellt, dass die pastoralen Bedürfnisse der Jugendlichen, der 13- bis 14-Jährigen, zahlreich sind. Ich organisierte Treffen mit den Priestern, um herauszufinden, was die Prioritäten in den verschiedenen Pfarreien sind, um dann festzustellen, dass die Bedürfnisse fast die gleichen sind und je nach Region variieren“.
„Unser Vikariat ist sehr groß und bringt ein großes kulturelles und politisches Engagement mit sich“, so Bischof Dejene weiter. „Wir grenzen im Süden an Kenia und im Südwesten an das Vikariat Jima Bonga. Soddo ist das zweitgrößte Vikariat, was die Anzahl der ethnischen Gruppen angeht, mit einer entsprechenden Vielfalt an Sprachen und Kulturen und leider einer sehr begrenzten Anzahl von Priestern, die das gesamte Gebiet versorgen können. Insgesamt haben wir nur 25 Priester, die Menschen bitten uns, eine neue katholische Gemeinde zu eröffnen, aber mit dieser geringen Zahl von Priestern haben wir große Schwierigkeiten“, bemerkte der Prälat und wies auf die Schwierigkeiten bei der Bildungsarbeit mit jungen Menschen hin. Außerdem sind die Priester gezwungen, jeden Tag zu reisen, um die verschiedenen Pfarreien zu besuchen, was mit hohen finanziellen Kosten verbunden ist. „Aber wir lassen uns nicht entmutigen, die Kirchen sind voll von jungen Menschen, und gemeinsam mit den Pfarrern und anderen Priestern versuchen wir, dafür zu sorgen, dass immer mehr Berufungen gedeihen können.“
„Die katholische Kirche wird sehr geschätzt, die Wertschätzung und Zuneigung, die uns umgeben, sind enorm, man ist dankbar für die sozialen Aktivitäten, die wir in den verschiedenen Gebieten durchführen“, so der Apostolische Vikar weiter, „Die politischen Behörden respektieren uns, ebenso wie die verschiedenen Glaubensgemeinschaften, weil wir den Frieden fördern. In der Tat sind wir für unser friedliches Zusammenleben mit anderen Religionen bekannt. Wann immer es einen kleinen Konflikt gibt, zieht man es vor, Katholiken als Zeugen aufzurufen, um die anderen Gruppen zu versöhnen“.
„Was die Bildung angeht, so ist die Situation zwar von Ort zu Ort unterschiedlich, aber wir halten an unserem Engagement für die Schulen fest. In Soddo und im Wolayta-Gebiet zum Beispiel war man sich nicht bewusst, wie wichtig es ist, die Kinder zur Schule zu schicken, aber jetzt tun es fast alle. Anders ist es im Süden, nahe der kenianischen Grenze, wo Kinder und vor allem Mädchen noch immer nicht zum Lernen ermutigt werden. In einigen Gebieten gehen die meisten jungen Leute nicht zur Universität, die Arbeitslosenquote ist sehr hoch, und da es keine Arbeitsplätze gibt, wandern die Jungen aus. Die Mädchen gehen meist in arabische Länder und konvertieren sehr oft zum muslimischen Glauben. Die Jungen wandern nach Europa oder in andere Länder aus, und leider kommt es oft vor, dass sie auf der Reise sterben, vor allem im Mittelmeer“, berichtet der Apostolische Vikar.
„Die Gesamtbevölkerung Äthiopiens beträgt heute fast 120 Millionen Menschen, und wir sind eine Minderheit, etwa 2 Prozent. Dennoch arbeiten wir, fest verwurzelt in Glaube und Hoffnung, weiter mit den Menschen zusammen“, so der Apostolische Vikar abschließend.
(AP) (Fides 04/12/2024)
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