AFRIKA/BENIN - Unsicherheit und Klimwandel gefährden sozialen Frieden: Bischöfe äußern sich besorgt

Freitag, 28 Oktober 2022 dschihadisten   Überschwemmungen   bischöfe  

Cotonou (Fides) - "Diebstähle, Raubüberfälle, Vandalismus sind an der Tagesordnung. Wir bitten um dringende Maßnahmen, um die Sicherheit unserer Bürger zu gewährleisten", so die Bischöfe von Benin am Ende ihrer Vollversammlung, die vom 16. bis 19. Oktober in Dassa-Zoumé stattfand.
„Neben den gewöhnlichen Verbrechen", so die Bischöfe, "gibt es auch alarmierende Situationen der Unsicherheit, die zum Verlust von Menschenleben führen“. Damit machen die Bischöfe eine klare Anspielung auf die dschihadistischen Infiltrationen aus den Nachbarländern, die auch in Benin zu Gewalt und Instabilität führen. Vor allem im Departement Atakora haben die Dschihadisten aus Burkina Faso in den letzten Monaten ihre Anschläge vervielfacht. Die Besorgnis ist groß, denn der Norden des Landes ist durch Spannungen zwischen den Gemeinschaften, den Klimawandel und die umstrittene Bewirtschaftung von Naturgebieten bereits geschwächt und damit ein idealer Nährboden für bewaffnete Gruppen.
In den letzten Jahren haben die wichtigsten dschihadistischen Gruppen die mit Al-Qaida verbundene dem Islamischen Staat in Verbindung stehen, versucht, in die Grenzgebiete der westafrikanischen Küstenstaaten vorzudringen. Die Zunahme der Anschläge in den nördlichen Regionen von Côte d'Ivoire, Togo und vor allem Benin ist ein klarer Beweis dafür und könnte Teil einer breit angelegten Strategie der regionalen Neupositionierung sein. Die Bischöfe rufen deshalb zur Zusammenarbeit der Bevölkerung mit den Ordnungskräften auf, "damit in unserem Land Frieden und Ruhe herrschen, die Garantien für jede Entwicklung sind".
Die Bischofskonferenz drückt auch "ihr tiefes Mitgefühl für die Bevölkerung aus, die von den jüngsten Überschwemmungen betroffen ist, die in verschiedenen Teilen des Landes schwere Schäden verursacht haben". Von den heftigen Regenfällen Anfang Oktober waren mindestens 40 Gemeinden betroffen, von denen 16 sehr schwere Schäden verzeichneten.
Die klimatischen Veränderungen, von denen insbesondere der Norden Benins betroffen ist und die die Lebensbedingungen in diesem Gebiet, dem ärmsten des Landes, weiter verschlechtern, können indirekt den Beitritt junger Männer zu dschihadistischen Gruppen und Spannungen zwischen den lokalen Gemeinschaften wegen des Zugangs zu Wasser, fruchtbarem Land und Weideland begünstigen.
(L.M.) (Fides 28/10/2022)


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