Addis Abeba (Fides) - Hoffnung für die Zukunft des Horns von Afrika könne die Konsolidierung der Zusammenarbeit zwischen den sieben ostafrikanischen Staaten schenken, wenn es diesen gelinge, ein Netzwerk aufzubauen, um gemeinsam den Frieden zu fördern. Insbesondere "Somalia und Äthiopien müssen weiterhin einen gemeinsamen Weg beschreiten, um die großen Herausforderungen des Terrorismus und der durch die Dürre verursachten Ernährungsunsicherheit zu bewältigen", erklärte dazu Prof. Sonkor Geyre, Präsident des Instituts für Föderalismus und Sicherheitsanalyse (IFSA) von Somalia, gegenüber Fides. Sonkor verweist auf erste Fortschritte der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern nach dem historischen Treffen zwischen dem somalischen Präsidenten Hassan Sheikh Mohamud und dem äthiopischen Premierminister Abiy Ahmed Ali am 28. September in Addis Abeba. Bei dem Treffen hatten die beiden Staatsoberhäupter ihre Entschlossenheit bekundet, die Beziehungen zwischen Somalia und Äthiopien zu stärken, der Entwicklung und Stabilität der Region am Horn von Afrika Vorrang einzuräumen und die fruchtbare Zusammenarbeit zwischen den beiden Nachbarvölkern in verschiedenen Bereichen fortzusetzen.
Prof. Sonkor betont in diesem Zusammenhang, dass der Besuch des neuen somalischen Präsidenten Hassan angesichts der schwierigen Lage, in der sich die gesamte Region am Horn von Afrika befindet, von historischer Bedeutung sei, und er erinnerte daran, dass die vorherige somalische Regierung unter Präsident Mohamed Abdullahi Farmajo und die Regierung von Premierminister Abiy Ahmed durch bilaterale Abkommen bereits sehr gute Beziehungen zwischen den beiden Ländern aufgebaut hätten. Trotz der Zweifel Äthiopiens an der Möglichkeit guter Beziehungen zu Somalia nach der Niederlage von Präsident Farmajo stabilisierte der Besuch von Präsident Hassan in Addis die diplomatischen Kreise.
Der Zusammenarbeit zwischen den beiden Ländern im Kampf gegen die radikalislamische Al Shabaab-Miliz ging im vergangenen Monat eine Offensive der somalischen Terrorgruppe gegen Äthiopien voraus, die nach der Krise in der Konfliktregion Tigray eine weitere Krisenfront eröffnete.
Die Regierung Abiy arbeitet auch an Projekten zur Ernährungssicherung in der äthiopischen Somali-Region, wo sie in Zusammenarbeit mit den lokalen Behörden Projekte zur landwirtschaftlichen Entwicklung durch eine Steigerung der Weizenproduktion sowohl für den lokalen Bedarf als auch für den Export fördern will.
(GF) (Fides 12/10/2022)