AFRIKA/SÜDSUDAN - “Die Berufung ist ein Geheimnis”

Freitag, 7 Oktober 2022

Juba (Agenzia Fides) - Tap Simon Yomkuey ist ein Comboni-Missionar aus dem Südsudan, der am 23. Mai 2020 seine ersten Ordensgelübde abgelegt: Die Einfachheit und Zugewandtheit, das daraus entstehende Gefühl der Zugehörigkeit und vor allem die Willkommenskultur haben den jungen Missionar dazu inspirierten, sich den Combonianern anzuschließen.
"Warum habe ich mich entschieden, Combonianer zu werden?“, fragt er sich und die Antwort lautet: „Eine Berufung ist ein Geheimnis". „Bei den Combonianern, die ich in meiner Gemeinde in Bahry kennengelernt habe, habe ich immer ein Element der Gleichberechtigung wahrgenommen, niemand hielt sich für größer als andere, und das hat mich motiviert, mich ihnen anzuschließen“, berichtet er. „Mein Traum ist es, das Wort Gottes an diejenigen weiterzugeben, die noch nicht die Gelegenheit hatten, es zu hören. Verlassene und Marginalisierte zu erreichen, wie die Menschen in den Slums. Wir müssen ihnen helfen, ihre Situation der Vernachlässigung zu überwinden und uns dabei mit denjenigen auseinandersetzen, die versuchen, sie von der Gesellschaft zu isolieren. Die Menschen müssen verstehen, dass wir alle gleich sind, wenn auch mit unterschiedlichen Talenten. Der einzige Unterschied besteht darin, wie wir sie verwenden. Diejenigen, die sich für besser als andere halten, müssen verstehen, dass Gott hinter ihrem Erfolg steht".
"In den vergangenen Jahren", so der Missionar weiter, "habe ich gelernt, mit Menschen unterschiedlicher Herkunft, Kultur und Ideen zusammenzuleben. Ich habe auch viel von ihren Opfern gelernt. Wenn ich an unseren Gründer Daniele Comboni denke, spüre ich, wie leidenschaftlich er das Wort Gottes zu denen bringen wollte, die noch nie von ihm gehört hatten; er hat viel geopfert und sich in die Lage der anderen versetzt."
In Juba lernte Simon Pater Luigi Okot, den Comboni-Provinzial der Ordensprovinz Südsudan, kennen, der ihn zur Teilnahme an dem einjähriges "Come and See"-Programm einlud, in dessen Rahmen an jedem letzten Samstag im Monat Bewerber, darunter Jungen und Mädchen, im Provinzhaus zusammenkamen. "Dort erzählten Ordensleute uns von ihren Berufungserfahrungen und gaben uns Broschüren über das Leben von Daniele Comboni und andere Informationsmaterialien“, berichtet er. „Nach einem Jahr, im Jahr 2014, wurde ich zum sechsmonatigen Vorpostulat zugelassen, gefolgt von einer Erfahrung in der Gemeinde. Danach zog ich nach Nairobi, wo ich ein dreijähriges Philosophiestudium absolvierte, gefolgt von einem zweijährigen Noviziat in Namugongo in Uganda. Nach dem Noviziat wurde ich dem Scholastikat in Pietermaritzburg (Südafrika) zugeteilt. Ich konnte wegen der von Uganda auferlegten Covid-Maßnahmen meine Familie nicht besuchen, die ich seit 2018 nicht mehr gesehen hatte. Während der Wartezeit wohnte ich bei der Comboni-Gemeinschaft vor Ort, die dort vertriebenen Südsudanesen in Uganda hilft. Als die Grenzen schließlich geöffnet wurden, kehrte ich nach Juba zurück, und bevor Südafrika sie wieder schließen konnte, reiste ich in das Land ein“.
(AP) (Fides 7/10/2022)


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