ASIEN/KASACHSTAN - Pater Kropfreiter: “Papstbesuch hat viel Interesse geweckt und Wohlwollen entstehen lassen”

Mittwoch, 21 September 2022 papst franziskus   katholische kirche   religiöse minderheiten   evangelisierung  

Korneevka (Fides) - "Es war sehr faszinierend zu sehen, mit welchem Enthusiasmus sich nicht nur die wenigen Katholiken in Kasachstan auf den Besuch vorbereiteten, sondern auch die Behörden dieses Landes, dessen Einwohner zu 75 % Muslime sind", so der aus Österreich stammende Nationaldirektor des Päpstlichen Missionswerkes in Kasachstan, Pater Leopold Kropfreiter, gegenüber Fides zur Vorbereitung und Durchführung der jüngsten Besuchs von Papst Franziskus in Kasachstan (13.-15. September). "Wir haben viel Wohlwollen und Interesse erfahren, viele Kasachen haben die katholische Kirche erst während der Vorbereitungen für diesen wichtigen Besuch kennengelernt. Auch die Medien selbst mussten erst damit befassen, wer Katholiken eigentlich sind, um angemessen über das Ereignis berichten zu können", so Pater Kropfreiter weiter.
"Botschafter des Friedens und der Einheit" war das Motto des Papstbesuchs deren Logo von einer jungen katholischen Künstlerin, Marina Mun, entworfen wurde, die in Karaganda in Zentral-Kasachstan aufgewachsen ist und jetzt in Almaty im Süden des Landes lebt. „Bei der Gestaltung des Logos hat die Künstlerin typische Elemente Kasachstans verwendet, wie das Schanyrak, das Emblem der kasachischen Flagge in Form eines Kreuzes und die traditionellen kasachischen Behausung, eine Jurte. Der Schanyrak symbolisiert Wohlstand, aber auch das gemeinsame Haus. Und für die Christen kann es uns an das Geheimnis des Kreuzes erinnern, ein Zeichen der erlösenden Liebe Gottes, die uns in seiner Kirche zusammenruft“ so Pater Leopold, "und das Kreuz stand auch im Mittelpunkt der Predigt des Papstes bei der Messe, die er am 14. September feierte. Das riesige Kreuz, das hinter dem päpstlichen Altar aufgestellt wurde, kehrte nun in meine Gemeinde in Korneewka im Norden Kasachstans zurück. Im August, etwa einen Monat vor dem Papstbesuch, hatte uns unser Erzbischof Tomasz Peta gefragt, ob wir das Kreuz für den Gottesdienst mit dem Papst während seines Besuchs ausleihen könnten. Nun wird es uns in unserer abgelegenen Pfarrei im Norden Kasachstans für immer an den Besuch des Papstes in unserem Land erinnern".
Das Interesse des kasachischen Volkes für den Papst wuchs mit jeder Stunde. Im Rahmen der päpstlichen Reise wurde eine riesige Ikone der "Mutter der großen Steppe" im kasachischen Stil des bekannten einheimischen Künstlers Dosbol Kasymov gesegnet. "Als er die Anfrage erhielt, diese Ikone anzufertigen", erinnert sich Pater Leopold, "hatte der Künstler zunächst Zweifel und fragte seine Familie, was er tun sollte. Er ist Muslim. Seine Verwandten beruhigten ihn und überzeugten ihn, dass es richtig war, diese Ikone zu machen. Der Titel "Mutter der großen Steppe" verweist auf unsere gemeinsame Kultur: die Steppe als Lebensraum, in dem viele verschiedene Völker zusammenleben. Während er die Ikone gemalt habe, so der Künstler, sei ihm klar geworden, dass dieses Kunstwerk nicht aus dem Stegreif entstanden war. Er habe den Eindruck gehabt, dass dieses Bild schon immer in seinem Werk vorhanden war. Die Ikone wurde für ihn zur Zusammenfassung einer lebenslangen künstlerischen Entwicklung".
(EG) (Fides 21/9/2022)


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