AFRIKA/NIGER - Für einen Platz in der Gesellschaft: Missionare fördern sehbehinderte Kinder

Dienstag, 30 August 2022

RC

Dosso (Fides) - "Unserem Aufruf folgten alle, die Kinder und Jugendlichen und ihre Familien", so Pater Raphael Casamayor von der Gesellschaft für Afrikamissionen in Niger, gegenüber Fides über die jüngsten Initiativen, die für die blinden Kinder der Mission in Dosso organisiert wurden. "Wir wollten nicht Zeit gemeinsam verbringen, sondern auch Bildungsmöglichkeiten anbieten, die ihren Bedürfnissen entsprechen: die Kinder sollten gemeinsam etwas lernen, das ihnen bei ihrer Selbstständigkeit helfen kann", erklärte der Missionar. "Ein blinder Mensch lebt im Dunkeln, aber das bedeutet nicht, dass er ständig auf andere angewiesen sein muss, er kann zusätzliche Anstrengungen unternehmen, um seine eigene Mobilität zu entwickeln und auch einen Beruf zu erlernen".
Das Projekt, das vom Verein „Zankey Annuura“ unterstützt wurde, wurde am 18. Juli auf den Weg gebracht. "Es war das erste Mal, dass so etwas in Dosso nach einer langen Zeit der Planung und Vorbereitung durchgeführt wurde“, so der Missionar weiter, „Wir holten die Kinder sehr früh ab und trafen uns in der ehemaligen Bibliothek der katholischen Mission, die über große Räume verfügte, die unseren Bedürfnissen entsprachen. Nach einem kleinen Imbiss begannen die Aktivitäten mit Übungen und Aktivtäten, die den ganzen Vormittag in Anspruch nahmen und am Nachmittag, nach dem Mittagessen, fortgesetzt wurden". Auch der Bürgermeister von Dosso nahm an einigen der Aktivitäten teil und begleitete die Kinder, als sie übten, mit den für Blinde typischen weißen Stöcken zu gehen, Gegenstände zu erkennen, sich in der Stadt zurechtzufinden und Straßen zu überqueren. "Wir waren begeistert, als der Bürgermeister zusammen mit unserer Gruppe den Autofahrern die Bedeutung des erhobenen weißen Stocks und ihre Verpflichtung zum Anhalten erklärte. Er sagte uns, dass diese Geste in die Straßenverkehrsordnung aufgenommen werden sollte und dass er das Bewusstsein in den Fahrschulen schärfen würde“.
In diesem Zusammenhang appelliert Pater Casamayor auch an die Institutionen des Landes und forderte die Regierung auf, ohne Diskriminierung in die Bildung von Behinderten zu investieren. "Ein Leben in Würde und Freiheit ist das grundlegende Ziel, das wir für unsere jungen Menschen anstreben. Diese Menschen, die sicherlich zu den am meisten Benachteiligten und Ausgegrenzten in diesem Land gehören, verdienen es, einen würdigen und respektierten Platz in der Gesellschaft einzunehmen“.
(RC/AP) (Fides 30/8/2022)

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