ASIEN/LIBANON - Seligsprechung: Verfahren für Kardinal Agagianian wird am 28. Oktober eröffnet

Bzommar (Fides) - Am 28. Oktober, dem Tag, an dem die armenischen Kirchen den Apostel Judas Thaddäus auch als den "ersten Katholikos" der Armenier feiern, soll in Rom offiziell der Antrag auf Seligsprechung des Patriarchen, Kardinal Krikor Bedros Agagianian, auf den Weg gebracht werden, der von 1960 bis 1970 Präfekt der Kongregation „Propaganda Fide“ war. Die Bestätigung des Beginns des offizellen Beginns des entsprechenden Verfahrens wurde den Bischöfen der Patriarchalkirche der Armenier in Kilikien im Rahmen der Zusammenkunft im Libanon im Patriarchatskloster Unserer Lieben Frau von Bzommar unter dem Vorsitz von Patriarch Raphaël Bedros XXI Minassian (17. bis 22. August 2022) mitgeteilt.
Zuvor (vgl. Fides 14/2/2022) hatte die Synode der armenisch-katholischen Bischöfe bereits mit der Suche nach Zeugnissen und Materialien begonnen, die für einen reibungslosen Ablauf der verschiedenen Phasen des Heiligsprechungsprozesses erforderlich sind. Unter anderem wurde auch beschlossen, mit der Ausarbeitung von Studien zu beginnen, um die Biographie von Kardinal Agagianian nach angemessenen historiographischen Parametern zu rekonstruieren.
Bereits am 4. Februar 2020 veröffentlichte das Vikariat Rom - wo Kardinal Agagianian starb und begraben - ein Edikt, in dem es seine Absicht erklärte, auf Ersuchen des armenisch-katholischen Patriarchats eine Untersuchung einzuleiten, die darauf abzielt, die Bedingungen für den formellen Beginn des Heiligsprechungsprozesses zu überprüfen: In dem Edikt wurden alle Beteiligten angewiesen, das gesamte Material - beginnend mit den Schriften von Agagianian selbst - zu sammeln und an das Diözesantribunal zu schicken, um es einer Voruntersuchung zu unterziehen und anschließend bei der Kongregation für die Heiligsprechung den Antrag auf offizielle Eröffnung des Heiligsprechungsprozesses zu stellen.
Ghazaros Agagianian, der im September 1995 in Akhaltsikhe (im heutigen Georgien) geboren wurde, spielte in den Jahrzehnten vor und nach dem Zweiten Vatikanischen Konzil eine führende Rolle in den Angelegenheiten der armenischen Kirche in Rom. Er wurde am 23. Dezember 1917 zum Priester der armenisch-katholischen Kirche geweiht, war seit 1921 Dozent am Päpstlichen Armenischen Kolleg und war von 1932 bis 1937 dessen Rektor. Er wurde 1935 zum Titularbischof von Comana (Armenien) ernannt und am 30. November 1937 zum Patriarchen von Kilikien (Armenien) mit dem Namen Krikor Bedros (Gregor Peter) XV. gewählt. Am 18. Februar 1946 wurde er von Papst Pius XII. zum Kardinal ernannt. Vom 18. Juli 1960 bis zum 19. Oktober 1970 leitete Kardinal Agagianian als Präfekt die Heilige Kongregation "De Propaganda Fide", die am 15. August 1967 ihren heutigen Namen "Kongregation für die Evangelisierung der Völker" erhielt.
Kardinal Agagianian, der 1962 auf seinen Patriarchatstitel verzichtet hatte, starb am 16. Mai 1971 in Rom, wo er in der Kirche St. Nicola da Tolentino begraben ist. In den vergangenen Jahrzehnten ist die dankbare Erinnerung an Kardinal Agagianian in den armenisch-katholischen Gemeinden lebendig geblieben, wie die vom Informationsportal abouna.org veröffentlichte Nachricht von der kürzlichen Enthüllung einer ihm gewidmeten Statue im Hof der armenisch-katholischen Kirche St. Michael in der syrischen Stadt Kessab (Provinz Lattakia) zeigt.
(GV) (Fides 29/8/2022)

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