Atlante guerre
Rom (Fides) - "Ich reise in die Ukraine, um dort ein Zeugnis der Solidarität abzulegen, um mit den Trauernden zu trauern, aber auch, um neben den Grüßen der italienischen Bischöfe eine Botschaft des Friedens und der Gewaltlosigkeit zu überbringen und um für Verhandlungen und Dialog einzutreten, um den Krieg zu beenden“, so Bischof Giovanni Ricchiuti von Altamura und Präsident der italienischen Abteilung er internationalen Vereinigung "Pax Christi", „Ich freue mich, dies am Vorabend des 60. Jahrestages der Enzyklika 'Pacem in Terris' zu tun, der im nächsten Frühjahr begangen wird; Papst Johannes XXIII. schrieb sie sechs Monate nach der Eröffnung des Zweiten Vatikanischen Ökumenischen Konzils, und in diesem Dokument ist die Botschaft über den Krieg sehr klar: 'alienum est a ratione', das heißt, er ist ‚außerhalb der Vernunft‘". Der Bischof macht sich mit der dritten Spedition von "StoptheWarNow" auf den Weg. In den letzten Monaten besuchten Vertreter der Initiative Lemberg und Odessa (vgl. Fides 30/6/2022). Dieses Mal geht es insbesondere nach Mykolaiw, einer Stadt an der Frontlinie, auf, um auf die Konfliktorte im Herzen Europas aufmerksam zu machen.
Der Prälat wird sich dem Konvoi anschließen, der bereits heute Morgen aus verschiedenen Teilen Italiens mit dem Flugzeug nach Chisinau, der Hauptstadt Moldawiens, aufgebrochen ist. Von dort aus wird er mit dem Auto zur Grenze weiterfahren, wo er sich der dem Konvoi von zehn mit Lebensmitteln und Medikamenten beladenen Fahrzeugen anschließen wird, die nach Mykolaiw unterwegs ist.
Man wolle "die Ukrainer nicht allein lassen und sie ein Stück der Straße entlang zu begleiten, auch in den dramatischsten Momenten ihres Lebens, wenn sie sich auf dem Weg zu den Luftschutzkellern machen", erklärt Gianpiero Cofano, Generalsekretär der von Don Oreste Benzi gegründeten „Gemeinschaft Papst Johannes XXIII.“, gegenüber Fides. Seit drei Monaten leben einige Freiwillige des Vereins in der Stadt an der Frontlinie, wo alle drei bis vier Stunden Bomben fallen.
Erzbischof Ricchiuti weiß, wie schwierig es ist, Orte zu bereisen, "wo der Krieg Wurzeln geschlagen hat und wo es schwierig ist, von Frieden zu sprechen. Aber wir müssen es tun", bemerkt er, "denn die Botschaft des Evangeliums ist sehr klar. Es gibt keine gerechten Kriege, keine Unterscheidungen, die Konflikte entschuldigen. Natürlich ist die Situation komplex und diese Komplexität muss verstanden und respektiert werden. Aber zu oft habe ich in Italien Reden gehört, die den Krieg entschuldigen. Dies geschieht auch in der katholischen Welt, wo ich stattdessen gerne eine Spannung, eine Leidenschaft für die Friedensbotschaft des Evangeliums sehen würde, die ich allzu oft nicht sehe".
Der Präsident von Pax Christi fügt hinzu: "Ich hatte auch die Gelegenheit, den Vertretern der politischen Welt zu sagen, auf welcher Seite die Kirche steht: immer und in jedem Fall auf der Seite des Friedens. Papst Franziskus hat uns daran erinnert, dass nicht nur Kriege Wahnsinn sind, sondern auch die Herstellung von und der Handel mit Waffen problematisch ist. Ich frage mich, wie viele Katholiken diese Formulierungen zensieren. Das sind unbequeme Sätze, so wie auch die Position der Kriegsgegner immer unbequem ist".
Unter den 176 Organisationen und Vereinigungen des "StoptheWarNow"-Netzwerks sind zahlreiche katholische Gruppen und Gemeinschaften: Dazu gehören unter anderem, Focsiv die „Fondazione Punto missione“, die „Associazione San Vincenzo Abbiategrasso“ und viele andere. Die beiden vorangegangenen Spedition, die stets von einer Friedensbotschaft und konkreten Solidaritätsbemühungen geprägt waren, fanden im April nach Lwiw und im Juni 2022 nach Odessa-Mykolaiw statt. Eine weitere Friedensinitiative wird sich im September auf den Weg in die ukrainische Hauptstadt Kiew machen.
(MG) (Fides 29/8/2022)
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