Bangui (Fides) - "Die Spiritaner-Missionare setzen sich in der Zentralafrikanischen Republik für die Heilung der Herzen und den Wiederaufbau des alltäglichen Lebens der Menschen ein, indem sie das Evangelium in seiner Gesamtheit verkünden und leben. Trotz der geringen Ressourcen und Mittel versuchen sie, das Leben der Menschen in geistiger, pädagogischer, materieller und gesundheitlicher Hinsicht wieder aufzubauen. Sie engagieren sich auch in der Ausbildung und Begleitung junger Menschen und organisieren Camps und Seminare zur Sensibilisierung für die Erziehung zu Frieden und Koexistenz", so Pater William Doctor, Provinzoberer der Kongregation des Heiligen Geistes (der so genannten "Spiritaner") in Zentralafrika, in einer Videobotschaft an Fides, in der er über das missionarische Engagement in dem afrikanischen Land und die Herausforderungen spricht, denen sich die Ordensleute sich dort täglich stellen müssen.
Die erste Gruppe von Spiritaner-Missionaren kam 1894 auf Initiative von Bischof Prosper Augouard, der damals für die französische Ordensprovinz Kongo zuständig war, nach Zentralafrika. Heute sind die Ordensleute, 29 an der Zahl, in der Erzdiözese Bangui und in den Diözesen Mbaïki, Bangassou und Alindao tätig. "Die Missionsarbeit der Spiritaner in Zentralafrika", erklärt der Provinzobere, "entspricht voll und ganz dem Charisma der Kongregation: Erstevangelisierung in den städtischen und ländlichen Gebieten, in den Randgebieten, wo vor allem die Sorge der Missionare um die Ärmsten zum Ausdruck kommt".
Die Spiritaner haben einen grundlegenden Beitrag zur Gründung und Konsolidierung der katholischen Kirche in der Zentralafrikanischen Republik geleistet: "Die Ordensprovinz hat viel für die Einrichtung von außerpfarrlichen Missionsstationen durch Bildungs- und Gesundheitswerke getan, wie zum Beispiel die Manicus-Schule in Mobaye, die Daniel-Brottier-Schule in Niakari, zwei Colleges in Bangui und das Zentrum "Stimme der Hoffnung", das Straßenkindern in Bangui Unterstützung, Schulbildung und Wiedereingliederung bietet“, so der Missionar.
"Die pastorale Arbeit in einigen Gebieten gestaltet sich sehr schwierig", sagt der Provinzobere, "die Pfarreien in den ländlichen Gebieten bestehen aus kleinen Städten und Dörfern, die in den umliegenden Wäldern verstreut sind. Der Zugang zu den Dörfern ist schwierig, vor allem in der Regenzeit. Die Menschen sind arm und kaum gebildet. Es besteht ein Bedarf an Verkündigung und Katechese auf allen Ebenen". Die Ordensprovinz der Spiritaner in dem afrikanischen Land lebt vorwiegend von der finanziellen Unterstützung einheimischer und ausländischer Spender: "Doch die Mitbrüder", erklärt Pater Willam, "haben auch einkommensschaffende Maßnahmen ergriffen, um den täglichen Bedarf der Mission zu decken. Die Vorsehung Gottes begleitet uns".
Der Ordensmann berichtet gegenüber Fides: "Trotz der Krisensituation im Land nimmt unsere Provinz Berufungen und Studenten, auch aus anderen Gebieten, zur missionarischen Ausbildung im Ausbildungshaus, dem Postulat in Bangui, auf. Hier engagieren sich Missionare, junge Ordensleute und Seminaristen auch in den Bereichen Katechismus, Jugendanimation, Evangelisierung und karitative Aktivitäten".
"Es gibt noch viel zu tun", sagt er abschließend, "es ist sehr wichtig, auf die vielen jungen Menschen zu schauen, die sich in Ausbildung befinden, auf die zaghaften, aber ermutigenden positiven Reaktionen der Menschen vor Ort, die ermutigt und unterstützt werden müssen. Wir Spiritaner", schließt er,“haben den Auftrag, auf den Ruf und die Sendung zu antworten, die Gott uns anvertraut hat, indem wir allen die Botschaft der Liebe des Evangeliums weitergeben, gemäß dem Charisma unseres Gründers Claude-François Poullart des Places, indem wir Christus in den Mittelpunkt stellen, angesichts der Herausforderungen, die dieses Land und diese Gesellschaft an uns stellen“.
(ES) (Fides 27/8/2022)