Yaoundé (Fides) - "Wir sind besorgt über die Zunahme von Drogenmissbrauch und Gewalt in unseren Schulen", so die Bischöfe der Kirchenprovinz von Bamenda, einer anglophonen Region im Westen Kameruns, in der ein Bürgerkrieg zwischen der Armee und abtrünnigen Milizen tobt.
In ihrer Erklärung vom vergangenen Sonntag, 21. August, forderten die Mitglieder der Bischofskonferenz der Provinz Bamenda (BAPEC) die Regierung deshalb auf, "das Bewusstsein für die schädlichen Auswirkungen von Drogenmissbrauch und Gewalt zu schärfen" und äußerten sich besorgt über "die zunehmende Häufigkeit von Drogenmissbrauch und Gewalt an Schulen im ganzen Land im Schuljahr 2021/2022".
Unter Berufung auf Berichte über Orgien, an denen Schüler teilnahmen, und Morde an Lehrern oder Mitschülern, betonen die Bischöfe, dass "solche Akte der Selbstzerstörung die Verwirklichung der Erziehungsziele in den Schulen ernsthaft gefährden können". "Die Regierung sollte Maßnahmen zur Verhinderung des Verkaufs, der Verbreitung und des Gebrauchs illegaler Drogen verstärken", fordern die Bischöfe in diesem Zusammenhang.
Die Bischöfe bringen den Wunsch zum Ausdruck, dass junge Menschen "die Evangelisierer ihrer Altersgenossen" werden. „Keiner kann das besser als sie", betonen sie.
Die anglophonen Regionen, in der etwa 20 % der fast 27 Millionen Einwohner Kameruns wohnen, wurden durch einen fast sechsjährigen Krieg verwüstet, in dem Separatisten für die Gründung eines neuen Staates namens „Ambazonia“ kämpften. Nach Angaben der Regierung starben während des Krieges mindestens 4.000 Menschen und mehr als eine Million Menschen zur Flucht gezwungen wurden.
Der kamerunische Premierminister Joseph Dion Ngute beklagte, dass die Einschulungsrate in der separatistischen Region zwischen 2017 und 2022 um 72 % gesunken sei. Nach Angaben der Vereinten Nationen mussten mehr als 700.000 Kinder die Schule abbrechen, und zwei von drei Schulen in der Region wurden aufgrund der Gewalt geschlossen.
Die Bischöfe bedauern den anhaltenden Konflikt in den englischsprachigen Regionen des Landes und sagen, dass sie täglich "die qualvollen Schmerzensschreie" hören, wenn Menschen "Banditentum, Entführungen, Ermordungen, Lynchmorde, bewaffnete Raubüberfälle und rücksichtslose Gewaltanwendung durch einige bewaffnete Gruppen und Sicherheitskräfte" beklagen.
(L.M.) (Fides 25/8/2022)