Abuja (Fides) - Zwei weitere Personen, die mutmaßlich für das Massaker am Pfingstsonntag (5. Juni) in der katholischen Kirche St. Francis Xavier in Owo im Bundesstaat Ondo verantwortlich waren (vgl. Fides 6/6/2022), wurden nun festgenommen. Dies gab am gestrigen 10. August der Leiter der Pressestelle des nigerianischen Verteidigungsministeriums, Generalmajor Jimmy Akpor, bekannt, der die Namen der Verdächtigen als Al-Qasim Idris und Abdulhaleem Idris angab und bestätigte, dass sie am 9. August in Omialafara (Omulafa, Ose LGA) im Bundesstaat Ondo festgenommen wurden.
Bereits am 9. August hatte die nigerianische Armee die Festnahme von vier weiteren Personen bekannt gegeben, die des Massakers in der katholischen Kirche beschuldigt werden. Dies teilte der nigerianische Generalstabschef der Streitkräfte, General Lucky Irabor, den Medien mit. Demnach wurden die Verhaftungen am 1. August im Rahmen einer gemeinsamen Operation von Militär und DSS (militärischer Geheimdienst) in Eika (Okehi LGA) im Bundesstaat Kogi vorgenommen. Bei den Verhafteten handelt es sich um Idris Abdulmalik Omeiza (alias Bin Malik), Momoh Otohu Abubakar, Aliyu Yusuf Itopa und Auwal Ishaq Onimisi.
"Wir wollten die Verdächtigen sofort der Öffentlichkeit vorstellen, konnten dies aber nicht tun, weil einige Ermittlungen noch nicht abgeschlossen sind", sagte der General, der auch die Festnahme von Idris Ojo (37), einem aus dem Gefängnis von Kuje geflohenen hochrangigen Mitglied des Islamischen Staates in der Provinz Westafrika (ISWAP), der am 7. August in Aiyetorosi im Bundesstaat Ondo gefasst wurde, bekannt gab. "Ojo plante weitere tödliche Anschläge und perfektionierte diese Pläne zusammen mit seinen Komplizen, bevor er gefangen genommen wurde", so der Chef des Verteidigungsstabs. "Zu gegebener Zeit wird die Welt sehen, wer hinter anderen Anschlägen in dem Land steckt", fügte er hinzu. Nach Angaben der Behörden war der ISWAP auch für das Massaker in der Kirche von Owo verantwortlich. Arakunrin Akeredolu, der Gouverneur des Bundesstaates Ondo, berichtete, dass eine weitere Person, die die Verdächtigen vor dem Angriff untergebracht hatte, ebenfalls verhaftet wurde.
Bei dem Anschlag auf die katholische Kirche St. Francis Xavier am 5. Juni wurden etwa 40 Menschen getötet und 80 verletzt.
Die ISWAP bekannte sich unterdessen zu einer Reihe von Anschlägen und dem Angriff auf ein Gefängnis in Abuja Anfang Juli, bei dem mehr als 400 Häftlinge entkommen konnten, von denen die meisten später von den Sicherheitskräften wieder gefasst wurden.
Die Bischöfe warnen seit langem davor, dass die Sicherheitslage in Nigeria außer Kontrolle geraten ist (vgl. z.B. das Interview mit dem Weihbischof von Minna, Luka Sylvester Gopep, Fides 5/8/2022).
(L.M.) (Fides 11/8/2022)