Shymkent (Fides) - "Junge Menschen in den Ländern Zentralasiens sollen wissen, dass sie auf ihrem Weg zur Heiligkeit nicht allein sind, sondern dass es viele Gleichaltrige gibt, die die gleichen Ideale teilen. Sie sollen erfahren, was es bedeutet, engagierte Christen zu sein, ein lebendiges Beispiel des Glaubens inmitten ihrer Kultur, in dem Wissen, dass sie in einer muslimischen Mehrheit leben. Aus diesem Grund haben wir Anfang August in Shymkent in Kasachstan ein Treffen zwischen usbekischen, tadschikischen und kasachischen Mitgliedern der Jugendbewegung 'Stimme des Wortes 'des Instituts des Fleischgewordenen Wortes organisiert. Es handelt sich um junge Menschen, die sich verpflichtet haben, nach dem Beispiel des seligen Pier Giorgio Frassati zu leben und im Apostolat und in der Ausbildung tätig zu sein", so Pater Ariel Alvarez Toncovich, Priester des Instituts des Fleischgewordenen Wortes und Pfarrer der Kirche St. Johannes der Täufer in Samarkand (Usbekistan) gegenüber Fides.
An der Initiative beteiligten sich etwa 40 junge Menschen und sieben Ordensleute aus der kasachischen Stadt Shymkent, aus Duschanbe (Tadschikistan) und aus der noch jungen Gruppe in Samarkand (Usbekistan). Die jungen Leute, so Pater Toncovich, "erlebten Tage der Bildung und der Freundschaft. Es gab Tage, die der Katechese gewidmet waren, während der letzte Tag der Erholung und dem Spaß am See gewidmet war“. "Es ist sehr wichtig“, betont der Missionar, „dass sie sich kennenlernen, Erfahrungen austauschen und sehen, dass es möglich ist, als Christen zu leben, auch in diesen Ländern. Genau aus diesem Grund haben wir zwei Mädchen eingeladen, die ihr Noviziat im Kloster Karaganda absolvieren, aber auch ein Ehepaar, das Zeugnis davon ablegte, was es bedeutet, in Zentralasien eine christliche Familie zu sein. Das sind zwei verschiedene Formen der Berufung, aber beide sind in dieser Gegend sehr selten".
Die Erfahrung, ist der Priester gewiss, wird viele Früchte tragen: "Die Jugendlichen waren sichtlich glücklich und haben jeden Moment in vollen Zügen genossen, von der Katechese bis zum Fußballspiel. Es war eine fruchtbare Initiative, was wir vor allem daran merkten, dass die jungen Leute, wann immer sie Zeit hatten, zu uns Ordensleuten kamen, um uns um Rat zu ihren Zweifeln, Problemen und Zukunftsträumen zu bitten", so der Missionar abschließend.
Die Katholiken stellen in den Ländern Zentralasiens eine Minderheit dar, denn es handelt sich um ein geografisches Gebiet mit einer muslimischen Mehrheit, in dem die Kirche erst nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und dem damit verbundenen Ende der religiösen Verfolgung wiedergeboren wurde. Heute gibt es 70 Pfarreien in Kasachstan, 5 in Usbekistan, 3 in Kirgisistan, 2 in Tadschikistan, während in Turkmenistan rund 250 Gläubige in der Kapelle der Verklärung des Herrn in der Hauptstadt Aschgabat zusammenkommen.
(LF) (Fides 9/8/2022)