VATIKAN - Papst Benedikt XVI. fordert beim Angelus zum Gebet „für das gute Gelingen des bevorstehenden Weltfamilientreffens in Valencia und für alle Familien der Welt“ Erneuter Aufruf zum Frieden in Irak und im Heiligen Land

Montag, 3 Juli 2006

Vatikanstadt (Fidesdienst) - „Es ist wichtig, dass auch die heutigen Familien vom denkwürdigen Appell erfahren, den Papst Johannes Paul II. vor 25 Jahren in seinem Apostolischen Schreiben ‚Familiaris consortio’ niederschrieb: ‚Familie, werde zu dem, was du bist!’“. An den Appell von Papst Johannes Paul II. erinnerte Papst Benedikt XVI. am Sonntag, den 2. Juli in seiner Ansprache vor dem Angelusgebet, in der er auch auf das bevorstehende V. Weltfamilientreffen in Valencia in Spanien hinwies. Das erste Weltfamilientreffen fand 1994, dem Internationalen Jahr der Familien, in Rom statt. Damals „schrieb der geliebte Papst Johannes Paul II. eine lange und leidenschaftliche Meditation über die Familie, mit der er sich in form eines ‚Briefes’ an die Familien in aller Welt wandte.“
Das Thema des bevorstehenden Treffens in Valencia ist die Weitergabe des Glaubens in der Familie. „Dieses Engagement“, so der Papst, „inspiriert auch das Motto zu meinem Besuch in der Stadt: ‚Familie: lebe den Glauben und gib ihn weiter!’“. Sodann erinnerte der Heilige Vater daran, dass „die erste Dringlichkeit für die Christusgläubigen vor allem in der Erneuerung des Glaubens der Erwachsenen besteht, damit sie in der Lage sind, ihn an die neuen Generationen weiterzugeben“ und daran, dass die Vorbereitung der Kinder auf die Sakramente der christlichen Initiation für die Eltern eine nützliche Gelegenheit sein kann, erneut der Kirche zu nähern und die Schönheit und Wahrheit des Evangeliums tiefer zu erfassen“. Beim Ritus der Taufe, zündet der Vater oder der Taufpate eine Kerze an der Osterkerze an, die Symbol des auferstandenen Christus ist“ und der Zelebrant fordert dabei die Eltern auf über das Kind zu wachen, das von Christus erleuchtet wurde, damit es immer als Kind des Lichtes leben möge. „Dieser Geste, die den ganzen Sinn der Weitergabe des Glaubens in der Familie beinhaltet, muss, damit sie echt ist“, so der Papst, „das Bemühen der Eltern um die Vertiefung des eigenen Wissens über den Glauben vorausgehen, indem sie dessen Flame durch das Gebet und die Praxis der Sakrament der Buße und der Eucharistie beleben.“. Sodann forderte er die Anwesenden auf, „für das gute Gelingen des Weltfamilientreffens in Valencia und für alle Familien der Welt“ zu beten, „damit sie wahre Gemeinschaften der Liebe und des Lebens sind, in denen die Flamme des Glaubens von Generation zu Generation weitergegeben wird.“
Im Anschluss an das Angelusgebet rief der Papst erneut zum Frieden im Nahen Osten auf: „Ich verfolge die Ereignisse im Irak und im Heiligen Land mit wachsender Beunruhigung. Angesichts der blinden Gewalt auf der einen Seite, die Blutbäder anrichtet, und angesichts der drohenden Verschlimmerung der Krise auf der anderen Seite, die seit einigen Tagen noch dramatischer geworden ist, braucht es jetzt Gerechtigkeit und eine ernsthafte, glaubwürdige Verpflichtung zum Frieden - leider fehlt es daran. Deshalb bitte ich alle um vertrauensvolles, drängendes Gebet: Der Herr erleuchte die Herzen, und keiner möge sich von der Pflicht zurückziehen, ein friedliches Zusammenleben zu gründen und anzuerkennen, dass jeder Mensch, ganz gleich zu welchem Volk er gehört, ein Bruder ist.“. Sodann erinnerte Papst Benedikt XVI. an das Gipfeltreffen der Religionsführer, das der Interreligiöse Rat in Moskau veranstaltet und das vom 3. bis 5. Juli stattfindet und an dem auch eine katholische Delegation teilnehmen wird. „Diese bedeutende Versammlung zahlreicher Vertreter der Weltreligionen zeigt den gemeinsamen Willen zum Dialog der Zivilisation und zur Suche nach einer gerechteren und friedlicheren Weltordnung. Ich wünsche mir, dass durch das aufrichtige Engagement Räume für eine effektive Zusammenarbeit geschaffen werden, auf der Grundlage des gegenseitigen Respekts und des gegenseitigen Verständnisses, damit wir die heutigen Herausforderungen angehen können“. (SL) (Fidesdienst, 03/07/2006 - 47 Zeilen, 610 Worte)


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