AMERIKA - Ordensleute beklagen Verfall der Demokratie und des sozialen Gefüges in Lateinamerika und der Karibik

Montag, 13 Juni 2022 religiöse institute  

Bogota (Agenzia Fides) - Die Föderation der Ordensleute Lateinamerikas und der Karibik (CLAR) beklagt "mit tiefer Besorgnis den Verfall der Demokratie, des sozialen Gefüges und die wachsende politische Instabilität in vielen unserer Länder, wo die Grundfreiheiten zum Teil gefährdet sind". In der Botschaft erinnern die Ordensleute an die jüngste 21. ordentliche Generalversammlung der CLAR, zu der Vertreter von 22 nationalen Ordenskonferenzen vom 1. bis 4. Juni in Kolumbien zusammengekommen waren (vgl. Fides 6/6/2022).
Die Ordensleute appellierten nachdrücklich an die Verantwortlichen in Politik, Gesellschaft und Wirtschaft, die insbesondere auch durch die Covid 19-Pandemie entstandenen Risse in den Gesundheits-, Bildungs- und Sozialsystemen zu überwinden. "Es ist nicht hinnehmbar", heißt es weiter, "dass die Bedrohung der Demokratie, der Klimawandel und der fehlende gleichberechtigte Zugang zu wirtschaftlichen, sozialen und politischen Chancen weiterhin das Leben der schwächsten und systematisch ausgeschlossenen Menschen in jedem unserer Länder unverhältnismäßig stark beeinträchtigen“.
In der Botschaft bekräftigen die Ordensleute ihre Solidarität mit den Armen und bringen ihre Verbundenheit und Zuneigung mit ihren Ordensschwestern und -brüdern, insbesondere in Kuba, Haiti, Nicaragua und Venezuela, in diesen Zeiten extremer Not und Unsicherheit zum Ausdruck. "Die Situation ihrer Glaubens- und Lebensgemeinschaften und insbesondere die der Personen und Gemeinschaften, die sie begleiten, fordert uns heraus und lädt uns ein, füreinander zu sorgen, in der Gewissheit, dass wir einen Schatz in tönernen Gefäßen und in einem Zustand der Zerbrechlichkeit tragen", heißt es in der gemeinsamen Erklärung.
Die Ordensleute sollen sich den Ausgegrenzten der Geschichte und der Erde solidarisieren und dabei Mut, innere Gelassenheit und volles Vertrauen in Gottes Handeln zeigen. "Als Ordensleute wachen wir über die Schwächsten, achten auf sie und unterstützen sie durch Gebet, Kommunikation und politischen und sozialen Einfluss. Ein engagiertes und beharrliches Zeugnis stärkt uns, und diese Stärke weckt Solidarität und Hoffnung", heißte es dazu abschließend.
(SL) (Fides 13/6/2022)


Teilen: