AMERIKA/ARGENTINIEN - Caritas-Spendensammlung: Vier von zehn Argentiniern sind arm

Samstag, 11 Juni 2022 caritas   armut  

Buenos Aires (Fides) - "Es gibt 5.687 arme Dörfer oder Arbeiterviertel in unserem Land. Tausende von Familien haben nur sehr begrenzten Zugang zu grundlegenden Dienstleistungen. Hier liegt der harte Kern der Armut. Es handelt sich um Menschen, die sich etwas wünschen: ein Grundstück, um ein eigenes Haus zu bauen, und einen Arbeitsplatz, um ihre Familien zu ernähren. Land, ein Dach und Arbeit: das sind die Wünsche aller Argentinier", betont Weihbischof von Buenos Aires und Vizepräsident der Caritas Argentinien, Gustavo Carrara mit Blick auf die jährliche Caritas-Spendenkollekte, die am Samstag, den 11. und Sonntag, den 12. Juni in allen Pfarreien des Landes durchgeführt wird (vgl. Fides 2/6/2022). Der Bischof wies auch darauf hin, dass "in den letzten Jahren die Kluft größer geworden ist und die Zahl der Armen und Mittellosen zugenommen hat. Das ist die wirkliche Kluft in Argentinien, und sie darf nicht weiter bestehen. Unser Land wird nicht glücklich sein, wenn diese Kluft nicht überbrückt wird".
Anlässlich dieses Tages haben Caritas Argentinien und die Beobachtungsstelle für soziale Verschuldung der Katholischen Universität von Argentinien (ODSA-UCA) einen Bericht zur Armut in Agentien veröffentlicht. Agustín Salvia, Direktor von ODSA-UCA, betont: "Ein wichtiger Teil der Gesellschaft kann sich seine Träume nicht erfüllen, und viele können nicht einmal ihre elementaren Bedürfnisse befriedigen. Das argentinische Problem besteht darin, dass diese Armut nicht neu ist: Wir waren nicht in der Lage, die Koordinaten einer staatlichen Politik zu finden, die in der Lage ist, auf die Bedürfnisse unserer Gesellschaft nach Arbeit und menschlicher Entwicklung zu reagieren. Gegenwärtig sind 4 von 10 Argentiniern arm, sowohl was das Einkommen als auch was die Inanspruchnahme der sozialen Grundrechte wie Bildung, Gesundheit, Wohnung und Lebensraum betrifft, und von diesen leidet, was noch schlimmer ist, einer von 10 täglich an Hunger". Der Direktor der UCA-Beobachtungsstelle für soziale Verschuldung betonte die Notwendigkeit einer Entwicklungspolitik, die die dringenden Probleme der Menschen durch Bildung, Gesundheit, Beschäftigung und Arbeit angeht, sowie einer aktiven Politik, die die strukturelle Armut bekämpft.
Exekutivdirektor von Caritas Argentinien, Nicolás Meyer, betont: "Diese Armut tut uns weh, sie betrifft viele unserer Brüder und Schwestern, es ist an der Zeit, nicht nur darüber nachzudenken, sondern etwas zu tun, um dies zu ändern. Das derzeitige System führe zu Armut und Ausgrenzung, aber gleichzeitig gebe es viele Erfahrungen mit Arbeit und Verbesserungen, stellte er fest. "Wir brauchen mehr menschenwürdige Arbeitsplätze, um die soziale Kluft zu verringern", und er rief die Menschen dazu auf, sich an der Kollekte zu beteiligen, da "jeder noch so kleine Beitrag viel dazu beiträgt, die Kluft zu verringern".
(SL) (Fides 11/6/2022)


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