AFRIKA/ÄTHIOPIEN - “Die Situation ist dramatisch”

Donnerstag, 19 Mai 2022

Addis Abeba (Fides) - "Zuerst hatten wir die revolutionären Aufstände gegen die Regierung, dann die Hoffnung mit der Wahl von Premierminister Aby, aber dann kam Covid. Als ob das nicht schon genug wäre, kommt noch die Eskalation des Krieges zwischen der Bundesarmee und der Kämpfern der „Tigray People's Liberation Front“ (TPLF) hinzu, an deren Ende der Krieg in der Ukraine und die Aussicht auf eine sehr schwere Dürre stehen", so ein Beobachter aus Kreisen der katholischen Kirche in Äthiopien gegenüber Fides zur aktuellen Situation, die das Land schwer belastet.
"In Äthiopien ist die Situation dramatisch. Die Preise steigen, alles wird immer komplizierter. Die Ärmsten schweigen, sie leiden immer, aber die Mittelschicht kann mit dem derzeitigen Gehalt nicht einmal Teff, das typische Mehl des Landes, für ihren Monatsbedarf kaufen. Auch der Benzinpreis ist stark gestiegen. Leider schwinden auch die Mittel für die Missionen, und in dieser Situation wird es immer schwieriger, den Armen zu helfen“, so der Beobachter weiter.
Neben der Wirtschaftskrise kommt es in der Konfliktregion Tigray auch zu Zusammenstößen mit Eritrea. Die Lage ist nach wie vor sehr angespannt. Nach Angaben der Vereinten Nationen verlieren derzeit insgesamt 1,39 Millionen Kinder in der Region Tigray aufgrund des Krieges ihre Schulbildung, was schwerwiegende Folgen haben wird.
Unterdessen setzt Äthiopien setzt den Modernisierungsprozess seiner Streitkräfte fort, und das Parlament billigte zuletzt ein fünfjähriges Abkommen mit der Türkei über eine militärische Zusammenarbeit im Wert von umgerechnet rund 63 Millionen US-Dollar.
(GF/AP) (Fides 19/05/2022)


Teilen: