AFRIKA/NIGERIA - Wachsende Gewalt: Bischöfe kritisieren Nachlässigkeit der Regierung

Dienstag, 5 April 2022 bischöfe   gewalt   islam  

Abuja (Fides) – „Die Regierung sollte aufhören, sich in Sicherheitsfragen den Kopf in den Sand zu stecken. Sie muss Verantwortung übernehmen und diejenigen verhaften und strafrechtlich verfolgen, die unschuldige Nigerianer terrorisieren“, so die nigerianischen Bischöfe in einer Stellungnahme zur besorgniserregenden Situation im Land.
In Bezug auf den Angriff auf den Zug Abuja-Kaduna am 28. März (vgl. Fides vom 30/3/2022) betonen die Bischöfe, dass „die Eisenbahnlinie von Abuja nach Kaduna der sicherste Weg für Tausende von Reisenden war, die zwischen zwei Städten verkehrten. Jetzt haben die Terroristen gezeigt, dass auf dieser Route niemand mehr sicher ist“.
„Letzte Woche überquerten über 200 Terroristen auf Motorrädern am helllichten Tag die Start- und Landebahn des internationalen Flughafens von Kaduna und töteten dabei mindestens eine Person (vgl. Fides vom 28/3/2022)“, erinnern sich die Bischöfe. Dies alles geschah kurz nach Terroristischen Anschlägen in Gemeinden in Süd-Kaduna und vielen anderen Teilen des so genannten „Mittleren Gürtels“.
„Die Tatsache, dass all diese Gräueltaten gegen das Volk und die Nation ohne eine einzige Verhaftung oder ein Gerichtsverfahren verübt werden konnten, lässt den weit verbreiteten Eindruck enstehen, dass die Regierung selbstzufrieden, hilflos oder komprrupt ist“, heißt es in der Erklärung der Bischöfe. „Angesichts der Milliarden von Naira, die in letzter Zeit für die Sicherheit und den Kampf gegen den Terrorismus bereitgestellt wurden, ist es schwer vorstellbar, dass eine große Anzahl von Terroristen, die Terror gegen unbewaffnete und gesetzestreue Bürger entfesselt haben, am helllichten Tag spurlos fliehen können. Es ist in der Tat sehr kaum zu glauben, dass es unserem Sicherheitsapparat an Intelligenz oder der Fähigkeit fehlen soll, Terroristen in unserem Land zu bekämpfen und zu besiegen. Die Nigerianer haben die Nase voll von Ausreden und falschen Versprechungen der Regierung, die vorgibt sich mit dem Problem der Terroristen zu befassen“.
„Unser Land steht seit langem am Abgrund eines Scheiterns der staatlichen Behörden. Die Regierung sollte daher aufhören, den Kopf in den Sand zu stecken, während die Nation blutet, und dringend Maßnahmen ergreifen, um die Terroristen und ihre Unterstützer umgehend zu entlarven“, so die Bischöfe.
Auch Mohammed Sa'ad Abubakar III., Sultan von Sokoto und Präsident des muslimischen Verbandes „Jama'atu Nasril Islam“ prangert in einer Erklärung die anhaltende Gewalt an, die seiner Meinung nach Gefahr läuft "als Teil unseres Lebens" akzeptiert werden und verheerende Auswirkungen auf die Psyche der Nigerianer hat. Auch der Sultan kritisiert die Nachlässigkeit der Regierung und betont, dass „jede Regierung, die nicht in der Lage ist, das Leben ihrer Bürger zu schützen, die moralische Rechtfertigung des Amtes gemäß § 33 Abs. 1 der Verfassung der Bundesrepublik Deutschland verloren hat Nigeria".
(L.M.) (Fides 5/4/2022)


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