Karaganda (Fides) - "Angesichts dessen, was in der Ukraine geschieht, glaube ich, dass die Verpflichtung eines jeden von uns darin bestehen muss, unserem Nachbarn eine Perspektive zu bieten, die nicht politisch ist. Hier in Karaganda leben Menschen mit 130 verschiedene Nationalitäten zusammen: Wenn jeder von uns den anderen auf der Grundlage der eigenen Nationalität beurteilen würde, gäbe es kein friedliches Zusammenleben. Als Christen müssen wir verstehen, was uns eint: sicherlich nicht die Nationalität, denn wir sind unterschiedlich, sondern Jesus Christus, der unter uns ist, eint uns. Sicherlich gibt es Spaltungen und Unterschiede, aber wenn wir von diesen ausgehen, werden wir uns nicht mehr in die Augen sehen können", lautet die Botschaft, die Bischof Adelio Dell'Oro von Karaganda, angesichts des Krieges zwischen der Ukraine und Russland gegenüber Fides.
Auch die Diözese Karaganda folgt der Einladung von Papst Franziskus und wird am heutigen Aschermittwoch, dem 2. März, einen besonderen Tag des Fastens und des Gebets für den Frieden zu begehen: "Ich habe alle Pfarrer und Ordensschwestern in der Region persönlich angeschrieben", berichtet der Bischof, "denn auch wenn wir geografisch weit voneinander entfernt sind, können wir uns angesichts der enormen Größe unserer Diözese heute in Gebet und Fasten vereint fühlen. Heute Abend, während der Feier der Aschermittwochsmesse, werden wir den Gedanken wiederholen, den der Papst am Sonntag am Ende des Angelus ausgesprochen hat. Außerdem beten wir seit Beginn des Krieges jeden Abend um 20 Uhr online den Rosenkranz im Zeichen und mit der Forderung nach Frieden und Gerechtigkeit",
"Der Beitrag, den wir leisten können, besteht darin, für unsere Bekehrung zu beten“, fügt er hinzu, „in dem Bewusstsein, dass nicht eine Revolution oder ein Krieg eine neue Welt hervorbringt, sondern die Veränderung in jedem von uns: Wenn ein Mensch sich umschaut und die anderen als Brüder und Schwestern betrachtet, und sei es auch nur im Kleinen, beginnt er oder sie, eine andere Welt zu schaffen".
"Wie ich den Eltern einer Gruppe behinderter Jugendlicher, die wir in der Pfarrei betreuen, gesagt habe, unter denen sich auch zwei muslimische Mütter befinden, sind wir alle Kinder Gottes, und wenn wir einander ansehen, sollten wir uns sagen: Auch du bist ein Kind Gottes wie ich", schließt Dell'Oro.
In Kasachstan gibt es vier katholische Diözesen mit insgesamt 70 Pfarreien. In dem Land gibt es 91 Priester, darunter 61 Diözesanpriester und 30 Ordensleute. Die Katholiken stellen eine kleine Minderheit dar: Nach offiziellen Angaben sind von den mehr als 17 Millionen Einwohnern des Landes etwa 26 % Christen und davon 1 % Katholiken.
(LF-PA) (Fides 2/3/2022)