Adigrat (Fides) - "Die Grausamkeiten, die bisher gegen die Bevölkerung in der Konfliktregion Tigray begangen wurden, richten sich nicht nur gegen das Existenzrecht der Menschen, sondern auch gegen Gott, der uns geschaffen hat", so der katholische Bischof der Eparchie von Adigrat, Tesfaselassie Medhin, in einem von der Eparchie veröffentlichten Dokument zur aktuellen Situation in der äthiopischen Region. Die Eparchie von Adigrat beklagte wiederholt den Schmerz und das Leid über die Verbrechen gegen die Menschlickeit, die seit mehr als 15 Monaten gegen die Bevölkerung der Region Tigray begangen werden, und bekräftigt ihre uneingeschränkte Solidarität mit den Menschen (vgl. Fides 1/2/2022).
Die Äthiopische katholische Bischofskonferenz ´“hat die christliche Verpflichtung, gegenüber der Eparchie Adigrat einen Geist der Brüderlichkeit unter Beweis zu stellen", so Bischof Medhin. "Besonders in diesen Zeiten enormer Schwierigkeiten aufgrund der unermesslichen Tragödien, die den Pastoralreferenten, den Gläubigen und der gesamten Bevölkerung von Tigray zugefügt wurden. In diesem Zusammenhang fordert die Eparchie die Bischöfe des Landes immer wieder auf, die Verbrechen gegen die katholischen Gläubigen, den Klerus, die Ordensleute und das gesamte Volk von Tigray mit Worten und Taten zu verurteilen" (vgl. Fides 18/1/2022)
Der Bischof fordert nun auch in seiner jüngsten Erklärung die äthiopischen Bischöfe auffordert, „eine Stimme für die Stimmlosen zu sein, die von dieser Tragödie betroffen sind“. "Während katholische Institutionen und Organisationen in anderen Ländern, insbesondere die eritreische Bischofskonferenz, ein Mitglied der Vereinigung der ostafrikanischen Bischofskonferenz, der Heilige Vater Franziskus und viele andere die Parteien lautstark aufgefordert haben, den Krieg zu beenden, eine Lösung durch Dialog zu finden und humanitären Zugang zu allen Bedürftigen zu ermöglichen, hat es die äthiopische Bischofskonferenz in den letzten 475 Tagen seit Beginn des Krieges in Tigray versäumt, ihre Stimme für die Stimmlosen zu erheben."
"Die Eparchie Adigrat erneuert ihre Einladung an den Präsidenten und die Mitglieder der Bischofskonferenz, dem Symbol der Einheit und der Solidarität im Dienst der Evangelisierung, das wir alle gemeinsam vertreten, sowie dem Auftrag und den Werten der Konferenz selbst treu zu bleiben und all jene zu unterstützen, die in Schwierigkeiten sind“, betont er. Einmal mehr, so Bischof Medhin, „laden wir Sie offiziell ein, Ihre Solidarität mit dem leidenden Volk zu bekunden und friedlichen und spürbaren Druck für die Beendigung dieses völkermörderischen Krieges auszuüben. Die Eparchie Adigrat bekräftigt ihrerseits ihre volle Solidarität, ihr Gebet und ihre Werke der Nächstenliebe".
Die Eparchie Adigrat untersteht direkt dem Heiligen Stuhl und damit dem Papst. Sie steht in enger Verbindung mit der katholischen Bischofskonferenz des Landes in Bezug auf Evangelisierung und soziale Entwicklungsprogramme und ist Mitglied der Bischofskonferenz von Äthiopien und anderer Einrichtungen der katholischen Kirche in Ostafrika und ganz Afrika.
(GF/AP) (Fides 24/2/2022)