Mwanza (Fides) - Viele Mädchen und junge Frauen zwischen 9 und 20 Jahren, die die Schule abgebrochen hatten, sollen zurückkehren und wieder mit Hoffnung und Mut in die Zukunft blicken. Dies ermöglicht das Zentrum "Mikono Yetu" ermöglicht, das sich für bessere Chancen für Frauen in der Gesellschaft einsetzt. Schwester Kathleen, Provinzobere der irischen Schwestern Unserer Lieben Frau von den Aposteln (NSA), die kürzlich von einem Besuch in Tansania zurückkehrte, berichtet über die Arbeit der Bildungseinrichtung.
„Der Name der Einrichtung ‘Mikono Yetu‘ bedeutet in der Landessprache Tansanias ‚Unsere Hände'", erklärt Schwester Kathleen, die das Zentrum durch Schwester Regina Opoku kennengelernt hat, die ursprünglich aus Ghana stammt und seit 28 Jahren als Missionarin in Tansania tätig ist. "Schwester Regina ist heute eine der Säulen des ‚Mikono Yetu Centre‘. Bei der Einrichtung handelt es sich um eine NRO, die ausschließlich von Frauen gegründet und aufgebaut wurde und deren Motto lautet: ‚Ein Mädchen ist ein Adler, keine Henne‘“.
"Das Zentrum zielt darauf ab, das Bewusstsein und die Verantwortung der Frauen zu stärken, indem sie in verschiedenen Bereichen geschult werden, um ihren Lebensstandard durch wirtschaftliche und kulturelle Aktivitäten, die sie selbst konzipieren und durchführen, zu verbessern. ‚Mikono Yetu‘ setzt sich für die Gleichstellung der Geschlechter in einer Gesellschaft ein, in der Männer seit jeher die Rechte der Frauen ignorieren. Die Gründerinnen von ‚Mikono Yetu‘", erklärt Schwester Kathleen, "wollten eigentlich die in Afrika weit verbreitete häusliche Gewalt bekämpfen und haben die Erfahrung gemacht, dass Frauen, die über wirtschaftliche Macht verfügen, sich auch gegen die Gewalt ihrer Männer wehren und ihr Leben und das ihrer Kinder verbessern können“.
In Tansania, wie auch in vielen anderen afrikanischen Ländern, müssen die meisten Frauen und ihre Kinder immer noch mit weniger als 1,25 Dollar pro Tag auskommen. Das „Mikono Yetu“-Zentrum hat vielen Mädchen und jungen Frauen beigebracht, wie sie das Land produktiver und mit weniger Zeit- und Energieaufwand bewirtschaften können, wie sie eine kollektive Viehzucht aufbauen, die sich im Besitz der Frauen befindet, und nicht zuletzt auch wie sie viele Alltagsprodukte wie Seife, Joghurt und Speiseöl sowie Gebrauchsgegenstände aus Ton, Holz oder recycelten Materialien herstellen können.
"Diese Tätigkeiten schaffen ein Einkommen, das das Leben der Frauen revolutioniert, die früher von ihren Ehemännern abhängig waren oder einfache Überlebenstätigkeiten ausübten“, so die Ordensfrau. In den Kursen des „Mikono Yetu Center“, die ausschließlich von Frauen abgehalten werden, lernen die Schülerinnen, wie man einen Mikrokredit verwaltet, wie man mit den negativen Auswirkungen des Klimawandels umgeht, wie man sich vor HIV und Covid-19 schützen kann und wie man Mobiltelefone und Tablets produktiv nutzt. Auch während der Covid 19-Pandemie stand das Zentrum den Mädchen und jungen Frauen zur Seite und half ihnen, ihre Aktivitäten auch in diesen schwierigen Zeiten fortzusetzen.
(MP/AP) (Fides 28/1/2022)