ASIEN/KASACHSTAN - Lage erneut angespannt: Viele brauchen zusätzliche Hilfe

Mittwoch, 19 Januar 2022 caritas   gesellschaft   gewalt  

Almaty (Fides) - In Kasachstan ist die Lage erneut angespannt. Etwa zehn Tage nach Beginn des Rückzugs der russischen Streitkräfte, die den Aufstand vom 5. Januar niedergeschlagen hatten, befindet sich die Stadt Almaty heute und morgen, am 19. und 20. Januar, wieder in Alarmbereitschaft. Dies berichtete der italienische Missionar Pater Guido Trezzani, Direktor der Caritas Kasachstan mit Sitz in der Finanzhauptstadt des Landes, gegenüber Fides: "Es kursieren Nachrichten, dass jemand versucht, die Bevölkerung zu Versammlungen in Almaty und anderen Städten aufzurufen. Die Armee ist wieder auf der Straße. In Elterngesprächen bitten einige Schulleiter darum, die Kinder nicht allein, sondern in Begleitung zur Schule zu schicken. Diejenigen, die in Almaty arbeiten, wurden aufgefordert, heute und morgen nicht ins Büro zu gehen oder ihren Arbeitsplatz bis zum Mittag zu verlassen. Wir hatten befürchtet, dass noch nicht alles vorbei ist, und in diesen Stunden kommt die Bestätigung".
Gemeldet werden zudem Probleme mit der Internetverbindung, die auch in den ersten Tagen der Demonstrationen unterbrochen worden war, um die Demonstranten an einer schnellen Kommunikation zu hindern.
In der Zwischenzeit, so der Missionar, wenden sich seit dem Aufstand, viele Menschen an die Caritas Kasachstan und bitten um Hilfe: "Auf uns kommt eine enorme Menge an Arbeit zu: es kommen verschiedene Organisationen und Einzelpersonen zu uns mit der Bitte um Unterstützung. Dazu gehört eine Frauenvereinigung, die ehemaligen Häftlingen hilft, die an AIDS leiden oder Opfer von Gewalt geworden sind. Erst gestern haben wir in einer Sitzung beschlossen, eine Person einzustellen, die sich ausschließlich um diesen Notfall kümmert, damit wir auf die Anfragen reagieren, aber auch die bereits begonnenen Projekte weiterführen können", erklärt Pater Trezzani.
Unterdessen wurden der Caritas auch verschiedene Formen der Hilfe angeboten: "Ein italienischer Verband hat, nachdem er von den Ereignissen in Almaty erfahren hatte, angeboten, eine Spendenkampagne für die Caritas zu starten, und das Rote Kreuz hat sich bereit erklärt, uns zu unterstützen. Wir stehen in ständigem Kontakt mit allen Beteiligten, um die Situation zu verfolgen und so gut wie möglich zu helfen", so der Caritasdirektor abschließend.
(LF) (Fides 19/1/2021)


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