Niamey (Fides) - "Der Wind weht aus beiden Richtungen. Die letzten zwei Wochen in Niger waren noch tragischer als sonst. Vor wenigen Tagen wurden mindestens 60 Bauern und ein Dutzend Soldaten in der so genannten Dreiländerregion getötet, und nur wenige Tage später kam die Nachricht von einem doppelten Massaker. Die Opfer waren Kinder auf der einen und Erwachsene auf der anderen Seite... Zwischen der Asche der Kinder in den Klassenzimmern, die wieder einmal brannten, und dem Sand, der für immer die Minenarbeiter auf der Suche nach Gold bedeckte", so Pater Mauro Armanino, Priester der Gesellschaft für Afrikamissionen gegenüber Fides. Der Missionar berichtet, dass sich bereits vor einigen Monaten eine ähnliche Tragödie in der Hauptstadt Niamey ereignet hat: "Bei einem ähnlichen Brand unweit des neuen internationalen Flughafens Diori Hamani sind Kinder, meist unter drei Jahren, ums Leben gekommen. Diesmal", so der Missionar weiter, "war es in der Wirtschaftsmetropole Maradi, die fast 700 Kilometer von Niamey entfernt ist, nicht weit von der nigerianischen Grenze. Der Wind des Todes weht weiterhin im Land.“
"In Niamey gibt es schätzungsweise mehr als tausend Klassenzimmer in Strohhütten, und es wird erwartet, dass sich diese Zahl in Maradi und in geringerem Maße auch anderswo, insbesondere in den ländlichen Gebieten, nicht ändern wird“, so der Missionar zu den Ursachen des Todes so vieler Schüler, „Die wirtschaftlichen Ressourcen werden zur Bekämpfung der dschihadistischen Gefahr in das Militär gesteckt und der Bildungssektor wird vernachlässigt. Hinzu kommt das Bevölkerungswachstum und dies sind Faktoren, die zusammengenommen zu den zahlreichen Freiluftklassenzimmern unter Strohdächern geführt haben. Und so kam es, dass am späten Vormittag des 8. November in der Schule, die als AFN bekannt ist, weil sie in den Räumlichkeiten der örtlichen Vereinigung der Frauen untergebracht war, mindestens 26 Kinder bei einem Feuer starben, das aus noch unbekannten Gründen ausbrach. Die Toten wurden in einem Massengrab begraben, während andere in ernstem Zustand im Krankenhaus der Stadt liegen“.
Am Sonntag zuvor war in Garin-Liman, ebenfalls in der Region Maradi eine Goldmine eingestürzt, und hatte die Minenarbeiter unter sich begraben.
(MA/AP) (Fides 10/11/2021)