VATIKAN - Philippinische Katholiken im Ausland: “Paradigma für die neue Evangelisierung“

Mittwoch, 3 November 2021 päpstliche missionswerke  

Rom (Fides) - "Wir haben die Gabe des Glaubens vor 500 Jahren erhalten, aber wir empfangen ihn auch heute: wenn wir den Herrn anrufen, erhalten wir den Glauben auch heute von ihm. Wir haben den Glauben als Filipinos erhalten und gelebt, und wir geben ihn heute weiter, auf unsere ganz eigene Weise. In einem Archipel von über 7.500 Inseln hat sich der Glaube in einem fruchtbaren Austausch von einer Insel zur anderen ausgebreitet. Heute sind viele philippinische Gläubige, auch wenn sie sich nicht als Missionare betrachten oder keine Missionswissenschaft studiert haben, Missionare in der Familie, bei der Arbeit und geben den Glauben mit ihrem Leben weiter. Es gibt 10 Millionen philippinische Arbeiter, die über die ganze Welt im Ausland verstreut sind. Diese Migrationsbewegung ist zu einer missionarischen Bewegung geworden. Wir sind von Gott berufen worden, Missionare zu sein und die Gabe des Glaubens weiterzugeben“, so der philippinische Kardinal Luis Antonio G. Tagle, Präfekt der Kongregation für die Evangelisierung der Völker, in seinem Grußwort beim Studienseminar, das von den Internationalen Sekretariaten der Päpstlichen Missionswerke (POM) und dem Päpstlichen Philippinischen Kolleg am 30. Oktober in Rom organisiert wurde, um den 500. Jahrestag der Ankunft des Evangeliums auf den Philippinen (1521-2021) zu feiern.
Das Seminar, das für ein begrenztes Publikum vor Ort im „Philippine College“ - das 2021 sein 60-jähriges Bestehen feiert - abgehalten wurde, wurde live per Webstreaming übertragen. Pater Dinh Anh Nhue Nguyen OFMConv, Generalsekretär der Päpstlichen Missionsunion, Organisator und Moderator der Veranstaltung, betonte gegenüber Fides: "Es gab eine wertvolle Interaktion mit allen Nationaldirektoren der Päpstlichen Missionswerke (POM), die online mit uns verbunden waren“ und „wir haben gemeinsam über den besonderen missionarischen Geist der Filipinos nachgedacht, die evangelisiert wurden, um zu evangelisieren". Die zahlreiche Beteiligung und die vielen Beiträge, die aufgezeichnet wurden, „legen nahe, dass wir eine zweite Sitzung organisieren könnten und auch die Absicht haben, die Akten des Seminars zu veröffentlichen", so Pater Anh Nhue.
Pater Andrew Recepcion, Professor an der Missionswissenschaftlichen Fakultät der Päpstlichen Universität Gregoriana, betonte den Geist und das Bewusstsein des Aufrufs zur Evangelisierung in der Tradition des philippinischen Glaubens, während Pater Greg Gaston, Rektor des Päpstlichen Philippinischen Kollegs in Rom, über die philippinische Diaspora in Italien sprach und die Bedeutung der Anwesenheit von Filipinos in Italien hervorhob: Sei sind "Evangelisatoren mit ihrem einfachen Glaubensleben, sichtbar in vielen Kirchen, die in denen sich die vielen philippinischen Gläubigen versammeln".
"Wir denken an alle Länder, die Migrationsströme erzeugen. Die missionarische Diaspora der Gläubigen, auch in Bezug auf andere Nationen der Welt, kann ein Paradigma für die neue Mission der Evangelisierung sein", bemerkte Pater Dinh Anh Nhue Nguyen OFMConv am Rande des Seminars.
Im zweiten Teil wurde in den Referaten von Bischof Socrates Mesiona, Apostolischer Vikar von Puerto Princesa und Präsident der Missionskommission der Bischofskonferenz der Philippinen, und Pater Esteban Lo, Nationalerdirektor der Päpstlichen Missionswerke auf den Philippinen, auch der Beitrag der Päpstlichen Missionswerke zur Kirche und zur missionarischen Animation auf den Philippinen hervorgehoben. Unter den vielen verschiedenen Projekten, die dabei erwähnt wurden, wurde daran erinnert, dass die Päpstliche Missionsunion 2019 ein Projekt zur "Ausbildung des Klerus des Apostolischen Vikariats von Puerto Princesa" mit einem spezifischen theologisch-pastoralen Fortbildungsprogramm für die Priester des Vikariats unterstützt.
(Fides 27/10/2021)


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