VATIKAN - Papst bittet um Gebet und Fasten für Afghanistan: Italienische Ordensgemeinschaften zur Aufnahme von Flüchtlingen bereit

Montag, 30 August 2021

Vatikanstadt (Fides) - Papst Franziskus erinnerte nach dem traditionellen Mittagsgebet am gestrigen Sonntag, den 29. August, in seiner Ansprache an die auf dem Petersplatz versammelten Gläubigen an die Menschen in Afghanistan: „Ich verfolge die Lage in Afghanistan mit großer Sorge", so der Papst wörtlich „Und ich teile das Leid derjenigen, die um die Menschen trauern, die bei den Selbstmordattentaten am vergangenen Donnerstag ihr Leben verloren haben, und derjenigen, die Hilfe und Schutz suchen. Ich empfehle die Verstorbenen der Barmherzigkeit des allmächtigen Gottes und danke allen, die sich für die Menschen einsetzen, die so schwer getroffen wurden, insbesondere für die Frauen und Kinder. Ich bitte alle, den Bedürftigen weiterhin zu helfen und dafür zu beten, dass Dialog und Solidarität zu einem friedlichen und geschwisterlichen Zusammenleben führen und Hoffnung für die Zukunft des Landes geben."
„In historischen Momenten wie diesen können wir nicht gleichgültig bleiben, das lehrt uns die Geschichte der Kirche", fuhr der Papst fort. „Als Christen sind wir in dieser Situation in der Pflicht. Deshalb appelliere ich an alle, das Gebet zu intensivieren und zu fasten. Gebet und Fasten, Gebet und Buße: Jetzt ist es an der Zeit, dies zu tun. Ich meine es ernst: Intensivieren Sie das Gebet und üben Sie das Fasten und bitten Sie den Herrn um Gnade und Vergebung."
Pater Matteo Sanavio von der Kongregation der Rogationisten und Generalrat für den Dienst der Nächstenliebe und der Mission, der auch der kongregationenübergreifenden Vereinigung "Pro Bambini di Kabul" (PBK) vorsteht, die seit 2006 in Afghanistan tätig ist, erklärt dazu gegenüber Fides: "Wir schließen uns der Botschaft des Papstes von ganzem Herzen an. Wir fühlen uns zutiefst aufgefordert, für Afghanistan zu beten und unsere Ressourcen und Energie für die Aufnahme von Flüchtlingen zur Verfügung zu stellen. Heute nehmen wir mit Trauer und Sorge das große Leid des afghanischen Volkes zur Kenntnis. Das Land braucht Frieden und Barmherzigkeit“.
Sein Verein, so der Priester, betreibe in der afghanischen Hauptstadt das Tageszentrum "Pro Bambini di Kabul", das etwa 50 behinderte Kinder betreut. Das Zentrum wurde von Missionaren verschiedener Kongregationen (die inzwischen das Land verlassen haben) und einer großen Gruppe von Mitarbeitern und einheimischem Personal betrieben, die dank der vom italienischen Außenministerium organisierten Luftbrücke ebenfalls ins Ausland gelangen konnten. Das Zentrum ist jetzt geschlossen. "Die in Italien aus Afghanistan ankommenden Menschen werden von verschiedenen Ordensgemeinschafen in ganz Italien aufgenommen, die ihre Bereitschaft erklärt haben. Hinzu kommen 14 schwerbehinderte Kinder, die von der Missionarinnen der Nächstenliebe in Kabul betreut wurden. Sie sind inzwischen auch in Italien bei den Schwestern, die sie adoptiert haben. Sie sind die Ärmsten der Armen und die Schwächsten, die Ausgestoßenen. Hier werden sie Herzen und Arme finden, die bereit sind, sie aufzunehmen, sich um sie zu kümmern und sie zu lieben".
(PA) (Fides 30/8/2021)


Teilen: