AFRIKA/MOSAMBIK - Ausländische Truppen in Cabo Delgado: Jesuit favorisiert tansanische Vermittlungsinitiative

Mittwoch, 4 August 2021 frieden   jesuiten   dschihadisten   bewaffnete konflikte  

Maputo (Fides) - In der mosambikanischen Provinz Cabo Delgado treffen weitere Truppen ein, die dort Dschihadisten bekämpfen sollen, die angeblich dem Islamischen Staat (IS) angehören. Nach den ruandischen Streitkräften, die bereits im Juli im Einsatz waren, treffen nun auch Soldaten der Länder ein, die der SADC (Southern African Development Community) angehören. Zur Unterstützung der mosambikanischen Truppen entsenden Südafrika, Botswana, Tansania, Angola und Simbabwe ihre Soldaten.
Die militärische Lösung des Konflikts, der mehr als 730.000 Einwohner der Provinz zur Flucht gezwungen hat, ruft bei Vertretern der katholischen Kirche weiterhin Vorbehalte und Besorgnis hervor (vgl. Fides 29.7.2021).
Unter anderen stellt Alberto Maquia, von der südafrikanischen Jesuitenprovinz in einem Vermerk unter Berufung auf die Beispiele Somalia, Mali und Tschad fest, dass „militärische Interventionen (durch ausländische Soldaten) die Gegner jeweils nur vorübergehend geschwächt haben", ohne jedoch „eine dauerhafte Stabilität zu erreichen". Pater Maquia fügt hinzu, dass es schwierig werden kann, ausländische Truppen nach Beendigung eines Konflikts zum Abzug zu bewegen, wenn ein Land erst einmal Unterstützung von außen erhält.
Der Jesuit weist darauf hin, dass "die Bedingungen in Mosambik durch wirtschaftliche Ungleichheiten verschärft werden" und ist besorgt, dass die Regierung nicht über die Mittel verfügt, um den Hunderttausenden von Vertriebenen in Cabo Delgado zu helfen. Eine dringende humanitäre Intervention müsse daher Vorrang vor einer militärischen Intervention haben. Dies gelte umso mehr, so Pater Maquia weiter, "als die prekären wirtschaftlichen Verhältnisse in der Provinz einen Anreiz für junge Menschen darstellen, sich den Dschihadisten anzuschließen“.
Nach Ansicht von Pater Maquia sollte anstelle einer militärischen Lösung "die von Tansania über Außenminister Liberata Mulamula eingeleitete Initiative zur Vermittlung zwischen der Regierung Mosambiks und den Terroristen" unterstützt werden, die er als "einen wichtigen Schritt“ auf dem Weg zu einer Einigung und zur Suche nach den Gründen für den Aufstand bezeichnete.
Ein anderes Mitglied des Jesuitenordens vertritt jedoch eine andere Auffassung. Pater Tendai Matare, Verwalter der Jesuitenschule „Escola Secundária Inácio de Loyola“ in der Region Tete im Nordwesten von Mosambik, befürwortet die Entsendung von Soldaten aus SADC-Ländern mit der Begründung, dass "die Armee in Mosambik nicht gut auf die Terrorismusbekämpfung vorbereitet ist".
Nichtregierungsorganisationen, darunter auch katholische, hoffen auf eine rasche Öffnung der humanitären Korridore, um den Menschen in der Provinz Hilfe zukommen zu lassen.
(L.M.) (Fides 4/8/2021)


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